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Konfliktbarometer 2021: 20 Kriege weltweit registriert

Konfliktforscher haben im vergangenen Jahr 20 Kriege weltweit verzeichnet - einen weniger als im Jahr zuvor. Das teilte das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) am Freitag mit. Die Statistik ist mittlerweile von der traurigen Wirklichkeit eingeholt worden: der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der seit einem Monat tobt, ist als Krieg in der Aufzählung für 2021 nicht berücksichtigt. Im Gegenteil, mit Blick auf das vergangene Jahr berichtet das Institut sogar von Entspannung: »Der Konflikt in der Donbass-Region zwischen Separatisten und der ukrainischen Regierung deeskalierte von einem begrenzten Krieg zu einer gewaltsamen Krise.«

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Der Angeklagte, ein 89-jähriger Rechtsanwalt, sitzt im Amtsgericht auf der Anklagebank. Foto: Martin Höke
Der Angeklagte, ein 89-jähriger Rechtsanwalt, sitzt im Amtsgericht auf der Anklagebank.
Foto: Martin Höke

Das Institut hat seiner Statistik ein Raster unterlegt, mit dem es die Konflikte einordnet - vom Disput bis zum Krieg mit vielen Toten und massiver Zerstörung. Gewaltsame Konflikte werden der Intensität entsprechend in gewaltsame Krisen, begrenzte Kriege und Kriege unterteilt. Gestritten und gekämpft wird vor allem über die ideologische, religiöse, rechtliche oder sozioökonomische Ausrichtung des politischen Systems, um Macht und um Ressourcen.

Das Institut machte 2021 weltweit 355 (2020: 359) Konflikte aus, darunter 204 gewaltsame. Fünf innerstaatliche Auseinandersetzungen etwa in Äthiopien oder Myanmar eskalierten 2021 zu Kriegen. Sieben Kriege deeskalierten im vergangenen Jahr, 14 setzten sich fort. Die meisten Kriege wurden im Afrika südlich der Sahara registriert. 16 Kriege wurden dort im vergangenen Jahr ausgefochten - 11 aus dem Vorjahr behielten ihre Intensität bei, fünf begrenzte Kriege eskalierten.

Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung wurde 1990 gegründet und will das Konfliktgeschehen weltweit möglichst genau erfassen und der Konfliktursachenforschung Datensätze für weitergehende Analysen liefern.

Institut

© dpa-infocom, dpa:220324-99-658567/7