SPEYER. Zur Verhinderung von Stechmücken-Kolonien am Oberrhein läuft der Einsatz der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) auf Hochtouren. »Seit Anfang Mai kamen wir aus den Watstiefeln nicht wirklich heraus«, sagte der Wissenschaftliche Kabs-Direktor Dirk Reichle in Speyer der Deutschen Presse-Agentur. »Meine Mitarbeiter und ich arbeiten momentan am Anschlag - meist sieben Tage die Woche mit Kontrollen, Hand- und Helikopterapplikationen und Einsatzplanung in den Abendstunden.«
Mehr als 90 Kommunen am Oberrhein in Rheinland-Pfalz, Hessen und
Baden-Württemberg haben sich zur Kabs zusammengeschlossen. Die Arbeit der Experten ist aufwendig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der kleinen Blutsauger tötet.
Im laufenden Jahr seien die Entwicklungsbedingungen für Stechmücken optimal, sagte Reichle. »Es herrschen hohe Temperaturen, und es gibt zahlreiche Niederschläge - im Gegensatz zu den vergangenen vier trockenen Jahren.« Die Einsätze der Kabs seien aber trotz widriger Verhältnisse erfolgreich gewesen. »Mancher Bürger glaubt das vielleicht nicht, weil Stechmücken doch zum Teil spürbar sind.«
Dieses »Phänomen« trete jedoch stets auf, wenn zahlreiche Wellen dicht aufeinanderfolgten. »Die überlebenden Stechmücken - je Welle sind das 5 bis 15 Prozent - summieren sich. Bei einer Lebensdauer von sechs bis acht Wochen sind sie dann natürlich auch spürbar«, sagte der Wissenschaftliche Direktor der Kabs. (dpa)