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Klinik-Affäre: Bürgermeister beantragt Verfahren gegen sich

Der in der Stuttgarter Klinik-Affäre unter Druck geratene frühere Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) hat ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt.

Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/Archiv
Das Klinikum Stuttgart in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/Archiv

STUTTGART. Zugleich kündigte der Sozialbürgermeister an, seine Tätigkeit an der Stadtspitze Mitte August zu beenden, wie es in einer Mitteilung der Verwaltung vom Dienstag heißt. »So lässt sich klären, ob die gegen mich erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des sogenannten Klinikum-Skandals, verbunden mit der Forderung des Rücktritts aus Teilen des Gemeinderats, gerechtfertigt sind«, wird Wölfle zitiert. Er wähle den Weg zum eigenen Schutz.

Dem Antrag auf Einleitung eines Disziplinarverfahrens sei eine Erklärung Wölfles vorausgegangen, die Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) eingefordert hatte. Hintergrund ist der Austausch von wohl brisanten SMS-Nachrichten zwischen Wölfle und dem früheren Leiter der internationalen Abteilung am Stuttgarter Klinikum, Andreas Braun, über ein umstrittenes Beratungsprojekt mit dem kuwaitischen Gesundheitsministerium. Braun werden in der Affäre unter anderem Betrug und Bestechung vorgeworfen. Er saß wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in den Klinikskandal mehrere Monate in Untersuchungshaft. Von 1999 bis 2006 war Braun Landesvorsitzender der Grünen in Baden-Württemberg. (dpa)