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Keltenzeit soll stärker aufleben: Neue Forschungsergebnisse

Archäologen der Uni Tübingen forschen seit längerem am »Heidengraben« auf der Schwäbischen Alb. Die große keltische Fundstätte soll künftig noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Mit Magnettechnik wird an der Erdoberfläche nach Relikten aus der Keltenzeit im Boden gesucht. FOTO: STEGMAIER
Mit Magnettechnik wird an der Erdoberfläche nach Relikten aus der Keltenzeit im Boden gesucht. FOTO: STEGMAIER
Mit Magnettechnik wird an der Erdoberfläche nach Relikten aus der Keltenzeit im Boden gesucht. FOTO: STEGMAIER

Grabenstetten (dpa/lsw) - Der sogenannte Heidengraben auf der Schwäbischen Alb gilt als größte befestigte keltische Siedlung auf dem europäischen Kontinent: Forscher und Experten des baden-württembergischen Landesamts für Denkmalpflege präsentieren heute Ergebnisse der jüngsten archäologischen Untersuchungen: So wurde im vergangenen Jahr beispielsweise ein Opferplatz aus frühkeltischer Zeit entdeckt, wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilte.

Der »Heidengraben« bei Grabenstetten (Kreis Reutlingen) hat eine Gesamtfläche von rund 18 Quadratkilometern. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Oppidum - eine umgrenzte Siedlung der Kelten aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.. Dass auf dem Gebiet einst Kelten lebten, sei bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, sagt Gerd Stegmaier, wissenschaftlicher Referent der »Region am Heidengraben«. Ihm zufolge kann das Gebiet wegen dessen Größe aber erst seit rund 15 Jahren mit Hilfe technischer Neuerungen genau untersucht werden. Forscher der Universität Tübingen sowie vom Landesdenkmalamt geschulte Metallsondengänger untersuchen das Areal regelmäßig.

Grabenstetten und die Nachbargemeinden Erkenbrechtsweiler und Hülben wollen künftig die keltische Vergangenheit ihrer Region noch präsenter machen. Stegmaier zufolge sollen ein Besucherzentrum und ein interaktiver Wanderweg entstehen. Der »Heidengraben« soll außerdem Teil einer kulturpolitischen Konzeption werden, mit dem das Land Baden-Württemberg seine Fundstätten in Erlebniswelten umwandeln möchte. Stegmaier sagt: »Wir wollen den Heidengraben aus seinem Dornröschenschlaf erwecken.«

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