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Keine Sektrunden mehr im Landespolizeipräsidium

Im Innenministerium soll häufiger mal viel Sekt geflossen sein - auch vor dem Abend, als der Polizei-Inspekteur eine Kommissarin genötigt haben soll. Nun gilt im Landespolizeipräsidium ein Alkoholverbot.

Fortsetzung Prozess gegen einen Inspekteur der Polizei
Der Angeklagte in einem Prozess um sexuelle Nötigung kommt mit seiner Frau in den Gerichtssaal. Foto: Bernd Weißbrod
Der Angeklagte in einem Prozess um sexuelle Nötigung kommt mit seiner Frau in den Gerichtssaal.
Foto: Bernd Weißbrod

Vor dem Hintergrund der Sex-Affäre um den Inspekteur der Polizei hat sich das Landespolizeipräsidium im Innenministerium ein Alkoholverbot auferlegt. Im Lichte der aktuellen Ereignisse habe man sich in der Abteilung von Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz dafür ausgesprochen, dass man künftig selbst bei besonderen Anlässen wie Geburtstagen und Beförderungen auf Alkohol verzichte, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur auf Nachfrage aus Kreisen des Ministeriums. Grundsätzlich werde im Alltag im Ministerium kein Alkohol konsumiert, hieß es. Bei Mitarbeitergesprächen dürfe Alkohol auch in anderen Abteilungen keine Rolle spielen.

Der Inspekteur der Polizei steht derzeit wegen sexueller Nötigung vor Gericht und ist vom Dienst freigestellt. Er soll im November 2021 eine damals 32 Jahre alte Kriminalhauptkommissarin bei einem Kneipenabend sexuell genötigt haben und sie dazu gedrängt haben, seinen Penis anzufassen. Die Beamtin befand sich damals im Auswahlverfahren für den höheren Dienst, der Inspekteur hatte ihr Unterstützung versprochen. Vor dem Kneipenbesuch hatten die beiden mit weiteren Kollegen mehrere Flaschen Sekt im Dienstzimmer des Inspekteurs getrunken. Auch Polizeipräsidentin Hinz stieß zeitweise dazu.

© dpa-infocom, dpa:230526-99-831602/2