Drei Monate lang, bis April, kann die Kamerafrau in der früheren Exilanten-Villa mit Pazifikblick leben und arbeiten, wo einst der Schriftsteller Lion Feuchtwanger wohnte. Heute ist das Haus eine Künstlerresidenz und Stätte für den deutsch-amerikanischen Kulturaustausch.
»International zu arbeiten wäre mein größter Wunsch, und nun gucke ich hier, ob es dafür Möglichkeiten gibt«, sagte Kaufmann am Rande des Empfangs der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei sehr neugierig auf andere Menschen und auf neue Denk- und Arbeitsweisen in Hollywood.
Seit 2016 ist Kaufmann Mitglied der Film-Akademie, die alljährlich die Oscars vergibt. Sie beklagt den Mangel an Frauen in Sparten wie Kamera und Regie, wo in diesem Jahr wieder nur Männer nominiert sind. »Es muss mehr weibliche Vorbilder für junge Frauen geben, wir müssen sie dazu inspirieren, diesen Beruf zu ergreifen und Bilder zu schaffen«, sagte Kaufmann.
Als erste Kamerafrau in der Oscar-Geschichte wurde 2018 die Amerikanerin Rachel Morrison (»Mudbound«) für die beste Kamera nominiert. Am Ende ging sie leer aus, doch schon ihre Nominierung setzte ein Zeichen.
Der vom Auswärtigen Amt finanzierte Ballhaus-Preis für herausragende Bildgestalter und Bildgestalterinnen ist nach dem 2017 gestorbenen Kameramann Michael Ballhaus benannt. Ballhaus war bei vielen Fassbinder-Filmen wie »Die Ehe der Maria Braun« Kameramann, aber auch bei Oscar-Preisträger Martin Scorsese (»Departed – Unter Feinden«). Das neue Stipendium soll in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie ab diesem Jahr nun jährlich vergeben werden.