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Kalender aus Müll bei Stuttgarter Ausstellung

Stuttgart (dpa) - Klimadebatte, Umweltzerstörung und Wegwerfwahn finden sich als Themen auch zunehmend in der Kalenderbranche wieder. Zwei der auffälligsten Kandidaten für den Gregor Calender Award 2020 im Rahmen der Stuttgarter Kalenderschau (24. Januar bis 8. Februar) protestieren mit ihren Werken gegen die Verschwendung von Ressourcen.

Die Sängerin Alice Francis und die Stuttgarter Fotografin Sarah Tröster lehnen sich zum Beispiel mit den Posen für ihre bunten Pinup-Fotos an die Fotografien von Marilyn Monroe, Marlene Dietrich oder Mata Hari an. Allerdings trägt Fotomodel Francis auf den monatlichen Fotos Kleider aus Müll, aus Joghurtbechern, Plastikflaschen, Kronkorken, Zahnbürsten und Wattestäbchen.

Ebenfalls mit dabei ist der Konstanzer Studenten-Kalender »2020 Alletage Feiertage«, der seinen Besitzer in 366 Tagen und entsprechend vielen Feiertagen rund um die Welt führt. Der Fotograf Matthias Creutziger hat seine Idee für einen weiteren Wandkalender durch Zufall im Keller entdeckt: Dort stieß er auf alte, von Schimmel befallene Urlaubsfotos, einige farbverändert, andere verblichen. Das Ergebnis des Verfalls: der Kalender »Macropolis«.

Immer häufiger entfernen sich Kalender auch von ihrem traditionellen zweidimensionalen Zweck: »Der Verbindung von Digitalem und Gedruckten gehört die Zukunft«, sagte Friedrich Müller vom Graphischen Club, der die nach Angaben der Veranstalter weltweit größte Kalenderschau organisiert, am Dienstag in Stuttgart. Gleich mehrere Bewerber um den Gregor Award bieten auch eine dazugehörige App an, über die sich Informationen oder Effekte zum Produkt erhalten lassen.

Der Gregor Calender Award wird am 23. Januar (18.00) verliehen. Insgesamt werden rund 650 Kalender gezeigt, darunter 50 Beispiele aus Japan.

Homepage Graphischer Klub und Gregor Award