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Aktuell Ausflugstipp

Kühle Pfade am Rötenbach

Schön schattig zu Beginn, mit weiten Aussichten über die Baar im zweiten Teil der Wanderung. Eine abwechslungsreiche Rundtour im Südschwarzwald.

Idylle in der Wutachschlucht.
Idylle in der Wutachschlucht. Foto: Doris Burger
Idylle in der Wutachschlucht.
Foto: Doris Burger
Gibt es noch unentdeckte Pfade im Schwarzwald? Wanderautor Lars Freudenthal, der mit seiner Frau Annette in Waldshut wohnt, also in Pool-Position zum Südschwarzwald, empfiehlt für Sommertage die Wutachschlucht azyklisch, also ab 13 Uhr: »Dann haben die meisten Wanderer die Schlucht schon wieder verlassen.« Oder die Rötenbachschlucht, »die Ruhige neben der Wutach«, wie sie in seinem Buch heißt: eine Runde von 15 Kilometern beginnend am Wanderparkplatz »Auf dem Hardt« in Rötenbach, über den Ort Göschweiler und die Höhen der Baar.

Während der Vortage sollte es bei dieser Tour nicht geregnet haben, sonst sind die Wege zu feucht und gefährlich rutschig. Der erste Teil des Weges wurde vor zwei Jahren als »Genießerpfad Rötenbachschlucht« zertifiziert, er ist ein gut ausgeschilderter Premiumwanderweg, der an Feiertagen und Wochenenden häufig begangen wird. Auf der Seite vom Hochschwarzwald-Tourismus wird geraten, die empfohlene Laufrichtung einzuhalten. Das haben offenbar viele gesehen, sodass es kaum Gegenverkehr gibt.

Infos zur Rundtour

Anreise

Von Reutlingen fährt man mit dem Pkw über die A 8 und B 31 bis zur Ausfahrt Rötenbach (Ort: 79877 Friedenweiler-Rötenbach). Für die 133 Kilometer werden 1:42 Stunden berechnet.

Wanderung

Länge 15 Kilometer, 4:15 bis 4:45 Stunden Gehzeit, 250 Höhenmeter. Die Tour lässt sich gut abkürzen: Dann kurz nach der Rötenbachmündung auf den Hinweis Göschweiler achten. Der Weg führt links weg von der Wutach.

Buchtipp

Annette und Lars Freudenthal: Vergessene Pfade Schwarzwald. 35 außergewöhnliche Touren abseits des Trubels. Bruckmann Verlag, München 2015/2019. 19,99 Euro.

Auskünfte

Weitere Wege und Details zu den Touren auf www.hochschwarzwald.de.

Ausrüstung

Wanderschuhe sind das eine, gute Trekking-Socken das andere. Sie unterscheiden sich in rechts und links, sodass sie optimal sitzen und keine Falten schlagen. Im Schwarzwald und in den Schluchten sind zudem Trekking-Stöcke hilfreich, die Sicherheit auf schmalen Wegen geben. Je öfters man damit geht, desto routinierter wird die Handhabung.

Der Weg ist sagenhaft schön. Ein schmaler Pfad mit Naturboden, weich und federnd, quer laufende Wurzeln zuhauf, wie es eben im Schwarzwald so ist. Würzige Luft und das Plätschern des Baches: Ab und zu kann man zum Bachbett laufen und den Pestwurz betrachten, der wie riesiger Rhabarber aussieht. Auch der Biber war eifrig, Biberbisse allenthalben und Staustufen, an denen er fleißig mitgewirkt zu haben scheint. Tafeln am Weg klären Naturliebhaber über Fauna und Flora auf.

Die Mündung des Rötenbaches in die Wutach bietet ausreichend Platz für rastende Wandergruppen. Hier und da wird gevespert, bevor es weiter entlang der Wutach geht.

Der Rötenbacher Ameisenpfad erfreut vor allem Familien mit Kindern.
Der Rötenbacher Ameisenpfad erfreut vor allem Familien mit Kindern. Foto: Doris Burger
Der Rötenbacher Ameisenpfad erfreut vor allem Familien mit Kindern.
Foto: Doris Burger

Die berühmte »Stallegger Tanne«, 280 Jahre alt, hat das Zeitliche gesegnet. Doch die Stallegger Brücke wirkt frisch renoviert und markiert einen 3 500 Jahre alten Übergang über die Wutachschlucht. Eine Tafel erläutert ihre Bedeutung: Vor dem von Süden heranziehenden badischen Hacker-Zug 1848 haben württembergische Dragoner sie einmal wieder zerstört, um das Fortschreiten der Revolutionäre zu bremsen. Das Räuberschlössle wiederum ist weder Burg noch Schloss, sondern nur noch Felsen.

Einen weiteren Kilometer geht es den Schluchtensteig entlang, dann biegt die Rundtour nach links Richtung Göschweiler ab. Wenige Schritte nur, und es öffnet sich eine üppig blühende Wiesenweite. Nun geht es stetig aber sanft hinauf Richtung Ort, den man rechts liegen lässt, um wieder zum Waldrand und ab der Grillhütte ein Stück durch den Wald zu wandern. Herrliche Ausblicke über die Hügel der Baar begleiten die letzten Kilometer.

Spaß für Kinder

Naturerlebnisse zu Fuß

Mit Feldberg, Belchen, Schauinsland und Herzogenhorn sind im Hochschwarzwald die höchsten Berge des Mittelgebirges versammelt. Für Familien mit kleinen Kindern gibt es viele relativ kurze Themenwege und Waldlehrpfade, wo kleine Wanderer spielerisch die Natur kennenlernen können, ohne überfordert zu werden. An Mitmach- und Spielstationen zwischen den Wanderetappen können sich Kinder nach Herzenslust austoben und dabei Geschicklichkeit, Ausdauer und Entdeckerlust fördern. Nebenbei werden auf den Wanderwegen Geschichten von Wichteln und einheimischen Tieren erzählt, wie zum Beispiel auf dem Zauberweg am Hasenhorn oder dem Wichtelpfad am Feldberg. Teilweise sind die Wanderwege auch für Kinderwagen geeignet.

www.hochschwarzwald.de/Wandern-mit-Kindern

Tierpark Tatzmania bei Löffingen

Spannend ist ein Besuch im Zoo und Freizeitpark Tatzmania, einer der größten Raubtieranlagen Europas. Löwen und Tiger werden hier artgerecht in weitläufigen Gehegen gehalten. Auch Erdmännchen, Zebras, Emus, Berberaffen  und viele andere Tiere sind zu sehen. Dazu gibt es Spielplätze, Fahrgeschäfte, einen Grillplatz und Einkehrmöglichkeiten.

Der Eintritt für Erwachsene kostet 18 Euro, Kinder ab 12 Jahre zahlen 15 Euro. Tickets gibt es ohne Reservierung an der Tageskasse.

www.tatzmania.com

Einen Besuch lohnt die gut erhaltene mittelalterliche Stadt Löffingen. Gegründet durch die Grafen von Fürstenberg zwischen 1250 und 1270, war sie immer eine gute Station an einer Wegkreuzung von der Baar Richtung Hochrhein und nach Freiburg im Breisgau. Heute bietet das hübsche Städtchen einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen, nicht nur in die nahe Wutachschlucht. Mehrere Gasthäuser laden zum Übernachten und Einkehren ein, es gibt ein Heimatmuseum und eine städtische Galerie.

Dann werden die Kinder und Familien wieder zahlreich: der Rötenbacher Ameisenpfad läuft parallel. Die Kids reiten auf hölzernen Ameisen und entdecken das Gewimmel im Haufen en détail. Am Ameisenpfad blühen Pestwurz und seltene Orchideen, schwimmen Flusskrebse, fliegen Lilagold-Feuerfalter und es singt der seltene Wachtelkönig. Sicherlich eine spannende Alternative mit den Kurzen. Einen Flyer und Infos zu einer Geocaching-Tour gibt es unter www.friedenweiler.de.

Der GEA Sommer

TransAlblust 1 Albstadt-Ebingen–Fridingen: 29. 7.

Auf dem Höchsten in Oberschwaben: 1. 8.

TransAlblust 2 Fridingen–Sigmaringen: 5. 8.

Baiersbronn im Nordschwarzwald: 8. 8.

TransAlblust 3 Sigmaringen–Trochtelfingen: 12. 8.

Esslingen und der Neckar: 15. 8.

TransAlblust 4 Trochtelfingen–Ebingen: 19. 8.

Rötenbachschlucht im Südschwarzwald: 22. 8.

TransAlblust 5 Ehingen–Westerstetten: 26. 8.

Das Krebsbachtal im Hegau: 29. 8.

TransAlblust 6 Westerstetten–Heidenheim: 2. 9.

Auftanken in Bad Waldsee: 5. 9.

TransAlblust 7 Heidenheim–Nördlingen: 9. 9.

Traufgänge und Hütten um Albstadt: 12. 9.