Kulturstaatssekretärin Petra Olschowski würdigte Joos als eindrucksvollen und faszinierenden Musiker mit Strahlkraft weit über Baden-Württemberg hinaus. »Herbert Joos kultivierte seinen eigenen Ton und entfaltete zugleich Klanggemälde, die so dicht, geheimnisvoll, manchmal kraftvoll, dann wieder mehrschichtig waren wie bei kaum einem anderen Musiker«, sagte sie am Montag. Man werde den Musiker sehr vermissen.
Joos wurde in Karlsruhe geboren, studierte dort später auch Kontrabass an der Hochschule für Musik und erhielt Trompetenunterricht. Er spielte die meisten Blechblasinstrumente. Mitte der 1960er-Jahre schloss er sich dem »Modern Jazz Quintett Karlsruhe« an. Erste Solo-Aufnahmen folgten, sie tragen Titel wie »The Philosophy of the Flügelhorn«. Große Anerkennung erfuhr Joos im legendären »Vienna Art Orchestra«, dessen Mitglied er drei Jahrzehnte lang war. Auch als Zeichner hatte er sich einen Namen gemacht. Anfang 2017 erhielt er den Landesjazzpreis für sein Lebenswerk.