BALINGEN. In Reutlingens und Tübingens Nachbarlandkreis, dem Zollernalbkreis, scheint es ein großes Problem mit gefälschten Impfausweisen zu geben. Das geht zumindest aus einer Pressemitteilung hervor, die das dortige Landratsamt am Freitag verschickt hat.
»Immer mehr gefälschte Impfausweise sind im Zollernalbkreis im Umlauf«, berichteten ein Angehöriger der Polizei und die Sprecher der Apotheken bei der Corona-Lagebesprechung zwischen Vertretern aus Verwaltung und unterschiedlichen, medizinischen Bereichen am Donnerstag. Dies falle auf, wenn Personen mit ihrem gelben Impfbuch oder anderen Impfdokumenten in die Apotheke kommen, um sich ihr digitales Impfzertifikat ausstellen zu lassen. »Wir als Apotheker sind angehalten, diese sorgfältig auf Plausibilität zu prüfen und begründete Verdachtsmomente an die Polizei weiter zu geben«, berichtete der Sprecher der Apotheken im Kreis, Johannes Ertelt. In den vergangenen Monaten sei es zu einer deutlichen Zunahme gekommen. »Mittlerweile werden mehrmals täglich in nahezu allen Apotheken im Kreis Impfausweise mit Unstimmigkeiten vorgezeigt.«
Der Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli, kritisierte das scharf: »Es ist unanständig und unverantwortlich wie rücksichtlos manche Menschen hier tricksen wollen. Wer sich ungeimpft mit einem gefälschten Impfnachweis bewegt, befeuert die Pandemie und nimmt bewusst in Kauf, andere Personen zusätzlich zu gefährden.«
Die Apotheker berichteten, dass die zunehmenden Fälschungen mit zunehmendem Arbeitsaufwand für sie verbunden sind: »Wir müssen oft mit mehreren Augenpaaren die Dokumente prüfen, denn wir wollen ja niemanden zu Unrecht verdächtigen«, so Johannes Ertelt. Die Apotheken haben verschiedene Recherchemöglichkeiten um die Echtheit des Impfausweises zu überprüfen. (pm)