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Hexenkessel-Prozess zieht sich womöglich bis ins neue Jahr

Der Prozess um die schwere Verbrühung einer jungen Frau mit heißem Wasser bei einem Fastnachtsumzug in Eppingen könnte sich bis ins nächste Jahr ziehen.

»Hexenkessel«-Unfall
Ein Angeklagter sitzt in einem Raum des Amtsgerichts auf seinem Platz und hält eine Hexenmaske in seiner Hand. Foto: Christoph Schmidt
Ein Angeklagter sitzt in einem Raum des Amtsgerichts auf seinem Platz und hält eine Hexenmaske in seiner Hand. Foto: Christoph Schmidt

HEILBRONN. Die intensive Befragung der mehr als 40 Zeugen aus verschiedenen Fastnachtsgruppen dauerte am Mittwoch an. Die Beweisaufnahme könne voraussichtlich erst bei einem zusätzlich vereinbarten Prozesstag am 21. Dezember abgeschlossen werden, sagte Richter Oliver Raschke am Amtsgericht Heilbronn. Ob zwischen den Jahren die Schlussvorträge gehalten und ein Urteil gefällt werden könnten, sei unklar.

Angeklagt ist ein 33-Jähriger, der am 3. Februar beim abendlichen Fastnachtsumzug in Eppingen bei Heilbronn als Hexe verkleidet eine 18 Jahre alte Zuschauerin schwer verbrüht haben soll. Laut Anklage hat er die junge Frau über einen zur Show mit brühend heißem Wasser gefüllten Hexenkessel gehalten, als ihm die 18-Jährige entglitt und mit den Beinen im Kessel landete. Das Problem: Der 33-Jährige zog in einer Gruppe von 19 ähnlich gekleideten und kaum zu unterscheidenden Hexen durch Eppingen - und keine will es gewesen sein. Oder war es jemand ganz anderes? Der Hexenkessel war frei zugänglich.

Der 33-Jährige ist wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt, was mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldbuße bestraft werden kann.