Weinbauern im Südwesten stehen wegen steigender Kosten für Energie, Dünger und Pflanzenschutzmittel unter Druck. Es sei deshalb nötig, die Preise anzuheben, teilten die Branchenverbände der separaten Anbaugebiete Baden und Württemberg am Dienstag auf Anfrage mit.
»Im Direktvertrieb ab Weingut wird es wohl auch kein Problem sein, den Kunden die Notwendigkeit einer Preisanhebung zu kommunizieren«, sagte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Holger Klein, der Deutschen Presse-Agentur. »Offen bleibt allerdings, ob der Handel die notwendigen Preiskorrekturen mittragen wird.« Klein hatte bereits im März mitgeteilt, dass kräftig steigende Preise für Glas Winzerinnen und Winzern zu schaffen machten.
Die allgemeinen Preissteigerungen machen sich im Weinbau deutlich bemerkbar, wie Hermann Morast, Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg, berichtete. »Auch bei der Verarbeitung im Keller und bei den Verpackungen sind deutlich höhere Beschaffungspreise festzustellen. In der Folge sind Preissteigerungen unumgänglich.«
Nach Einschätzung der beiden Verbände entwickelt sich die Vegetation in den Weinbergen gut. In Baden sind die Winzer - anders als im Vorjahr - bisher kaum von Spätfrösten betroffen. Es gab genug Niederschläge. Die Triebe können sich deshalb gut entwickeln. Auch Württemberg blieb bisher von größeren Wetterereignissen wie Hagel und Frost verschont.
Das Anbaugebiet Baden ist rund 400 Kilometer lang und erstreckt sich von Tauberfranken bis zum Bodensee. Eine bekannte Rebsorte ist der Spätburgunder. Württemberg ist für Trollinger, Lemberger und Riesling bekannt. Bezogen auf die Rebfläche liegen Baden und Württemberg in Deutschland auf den Plätzen 3 und 4. Größer sind nur Rheinhessen und die Pfalz.
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