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Gratisbrezeln kosteten das Land fast 60 000 Euro

Erst strampeln, dann schmausen - mit diesem Rezept wollte das baden-württembergische Verkehrsministerium zum Radeln animieren und den Berufsverkehr auch dieses Jahr ein bisschen klimafreundlicher machen. Lecker war das bestimmt, aber auch nicht ganz umsonst.

Mit Gratisbrezeln hat die Landesregierung auch in diesem Jahr versucht, Pendler aufs Fahrrad zu locken und den Berufsverkehr klimafreundlicher zu machen. Schmackhaft für die Fahrradfahrer, nicht ganz umsonst für den Steuerzahler: Denn nach Angaben des Verkehrsministeriums sind die teilnehmenden Bäckereien mit 45 Cent pro Gratisbrezel finanziell unterstützt worden, Kosten für Personal und Werbematerialien kamen noch hinzu. Insgesamt standen am Ende Ausgaben von 58 882,50 Euro, wie aus einer Antwort des Ministeriums an die Landtagsfraktion der AfD hervorgeht.

Beliebt war der Schmaus vorm Strampeln aber durchaus: Es seien rund 130 850 Brezeln über die Ladentheken gereicht worden. Die Zahl sei allerdings noch nicht endgültig.

In den ersten Juni-Tagen hatten sich rund 660 Bäckereien an der Aktion »Pendlerbrezel« der landeseigenen Initiative Radkultur beteiligt. Um das Laugengebäck zu erhalten, mussten Radfahrer ihren Fahrradhelm in der Filiale oder das Fahrrad vor dem Laden als Nachweis vorzeigen.

Aus Sicht der FDP eine überflüssige Aktion. »Dieses Geld wäre wahrlich besser in das Nachholen der in der Corona-Krise ausgefallenen Radfahrausbildung von Grundschülern geflossen«, sagte der Verkehrsexperte der Fraktion, Christian Jung. »Die stark steigenden Unfallzahlen von Radlerinnen und Radlern machen es offenkundig, dass wir Befähigung statt Brezeln brauchen.«

Antwort des Verkehrsministeriums auf die AfD-Anfrage

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