Heilbronn (dpa/lsw) - »Das sind wichtige Flächen, was Anpassung und Vorsorge beim Klimawandel angeht«, sagte Jens Lüdeke, der zu urbanem Raum und Landschaft forscht. »Die Flächen können besonders der Kühlung dienen, weil sie meistens alten Baumbestand haben und eigentlich von der Vegetation her geeignet sind, eine Wirkung hervorzurufen«, erklärte er anlässlich der Friedhofskulturellen Tagung in Heilbronn. In manchen Städten machten Friedhöfe fast 30 Prozent aller Grünflächen aus. Diese gelte es unbedingt zu erhalten.
Dafür sprach sich am Donnerstag auch der Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands (VFD) aus, der die Tagung organisiert. Heute werde weniger Platz für Bestattungen gebraucht, etwa weil eine Urne nur den Bruchteil des Platzes eines Sarges einnehme, erklärte Michael Albrecht vom VFD. »Mit der Wohnungsraumnot sind die Flächen nun sehr begehrt.« Aber dadurch werde auch das Klima in der Stadt verändert.
Die ökologische Funktion der rund 32 000 Friedhöfe in Deutschland müsste in Zukunft besonders gefördert werden, so Albrecht. Etwa durch die Bepflanzung oder indem Wege nicht asphaltiert, sondern offen gestaltet werden. Ein anderer Punkt seien sogenannte pflegefreie Gräber, fügte VFD-Bundesvorstand Uwe Brinkmann an.