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Gerst fliegt zur ISS: Künzelsau feiert Start mit Stadtfest

Mehr als 4000 Kilometer östlich von Künzelsau startet Astronaut Alexander Gerst ins Weltall. In seiner Heimatstadt drücken ihm Tausende die Daumen für seine bereits zweite Mission im Kosmos.

Alexander Gerst
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst bei einer Pressekonferenz im Kosmodrom in Baikonur. Foto: Dmitri Lovetsky/AP
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst bei einer Pressekonferenz im Kosmodrom in Baikonur. Foto: Dmitri Lovetsky/AP

Baikonur/Künzelsau (dpa/lsw) - Vier Jahre nach seiner ersten Mission bricht Raumfahrer Alexander Gerst aus Künzelsau (Hohenlohekreis) heute erneut ins Weltall auf. Um 13.12 Uhr MESZ soll der 42-Jährige mit einer Sojus-Rakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zur Internationalen Raumstation ISS abheben. Der Flug zur ISS rund 400 Kilometer über der Erde wird etwa zwei Tage dauern. 2014 hatte der Astronaut bereits rund sechs Monate als Bordingenieur auf der ISS verbracht.

Gersts Heimatort Künzelsau feiert den Flug seines Ehrenbürgers mit einem Stadtfest. Auf einer großen Leinwand vor dem Alten Rathaus soll live zu sehen sein, wie der studierte Geophysiker in die Schwerelosigkeit aufbricht. Eine Stunde vor dem Start ist eine TV-Konferenz zwischen Baikonur, Künzelsau und dem Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen geplant. Bei dem Fest rechnet Bürgermeister Stefan Neumann mit rund 3000 Besuchern.

Wie beim ersten Start 2014 war Gersts Familie aus Künzelsau nach Baikonur gereist, am Mittwochvormittag soll es ein Abschiedstreffen geben - zum Schutz vor Infektionen hinter einer Glasscheibe.

»Wir freuen uns sehr, ihn nun zum zweiten Mal ins All fliegen zu sehen und wünschen ihm das Allerbeste«, teilte die Familie schriftlich der Deutschen Presse-Agentur mit. »Alexander war schon immer ein Forscher und Entdecker.« Gersts Angehörige hatten der Esa zufolge den Wunsch geäußert, in Baikonur keine Interviews zu geben.

Vor seinem Start mit dem Russen Sergej Prokopjew und der US-Ärztin Serena Auñón-Chancellor wirkte »Astro-Alex« ausgesprochen entspannt. »Es ist einfacher, wenn man zum zweiten Mal fliegt, denn man hat die großen Unbekannten nicht«, sagte er. Man frage sich nicht mehr, wie das Leben da oben eigentlich ist. Nervös sei er vor seiner Abschlussprüfung gewesen, weil er gewusst habe, dass die russischen Trainer ihn und die Crew genau beobachteten.

Gut sechs Monate soll Gerst in dem fliegenden Labor arbeiten. Für etwa die Hälfte der Zeit übernimmt er das Kommando auf der Raumstation - was normalerweise den Hauptgeldgebern USA und Russland vorbehalten ist. Teil der Mission sind etwa 300 Experimente, darunter 41 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

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