Die Theorie- und Praxisausbildung führt die beiden in mehrere europäische Länder. Sie sollen demnach lernen, wie man in mond- oder marsähnlichem Terrain wissenschaftlich arbeitet, wie man dort Gesteinsproben nimmt oder geologische Erkenntnisse den auf der Erde zurückgebliebenen Kollegen übermittelt.
Der Kurs beginnt laut Esa diese Woche in der Bletterbachschlucht in den italienischen Dolomiten. Hier steht die Geologie des Mars und von Asteroiden auf dem Lehrplan. Vom 12. bis 17. September sollen Gerst und Wilson im vor allem in Bayern und teils in Baden-Württemberg gelegenen Nördlinger Ries arbeiten. Im November sollen sie sich auf der zu Spanien gehörenden Atlantikinsel Lanzarote mit der Wechselwirkung zwischen vulkanischer Aktivität und Wasser beschäftigen - »zwei Schlüsselfaktoren bei der Suche nach Leben«, wie es von der Esa heißt.
Die US-Weltraumbehörde Nasa hatte in den vergangenen Tagen zweimal einen unbemannten Start im Zuge der Mondmission »Artemis« mit Verweis auf technische Probleme abgesagt. Wer bei der bemannten - und nun frühestens für 2025 geplanten - »Artemis«-Mission mitfliegen wird, steht noch nicht fest. Der Geophysiker, Vulkanologe und frühere ISS-Kommandant Gerst gilt als aussichtsreicher Kandidat. Die US-Amerikanerin Stephanie Wilson könnte - wenn sie ausgewählt wird - die erste Frau werden, die die Mondoberfläche betritt.
ESA-Meldung zum Trainingsprogramm
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