Weil er nach Überzeugung des Gerichts eine Affäre mit dem Reality-TV-Start Shania Geiss (20) erfunden hat, ist ein junger Mann zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die Richterin verhängte vor dem Amtsgericht Heilbronn gegen den 24-Jährigen wegen Verleumdung eine Strafe in Höhe von 90 Tagessätzen zu je 30 Euro. Weil sowohl Staatsanwaltschaft als auch Angeklagter einen Verzicht auf Rechtsmittel erklärten, ist das Urteil bereits rechtskräftig.
Im Prozess hatte der Angeklagte die Vorwürfe durch seinen Anwalt einräumen lassen. »Es war nie seine Absicht, Frau Geiss irgendwie zu schaden«, sagte der Verteidiger. Wie sein Mandant auf die Idee gekommen sei, den gefälschten Chatverlauf zu veröffentlichen, könne dieser heute nicht mehr genau sagen. »Das Ganze war eher gedankenlos«, so der Anwalt.
Geiss teilte nach dem Urteil mit: »Ich hoffe ehrlich gesagt, dass die Sache mit der Verurteilung jetzt auch abgeschlossen ist. Das Thema verfolgt mich seit viel zu langer Zeit und es mag für Außenstehende schwer vorzustellen sein, wie sehr einen das in der Würde und Seele verletzt, wenn man solch eine Bloßstellung in der Öffentlichkeit erleiden muss.« Sie und andere Mitglieder der Familie waren nicht vor Gericht erschienen.
Angeklagter soll gefälschte Chats veröffentlicht haben
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, auf seinem Instagram-Account, dem rund 500.000 Menschen folgten, einen gefälschten Chatverlauf hochgeladen zu haben, aus dem hervorgehen sollte, er habe mit Geiss in einem Club in Kitzbühel Sex gehabt. Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass es weder an diesem Tag noch zu einem anderen Zeitpunkt ein Treffen zwischen den beiden gegeben habe - und schon gar nicht ein Treffen mit sexuellen Handlungen, sagte der Staatsanwalt, der von einer »Lügengeschichte« sprach.
Zudem habe er die gefälschten Chatnachrichten auch an zwei Medien weitergegeben, die beide über den angeblichen Sexualkontakt berichtet hatten.
Angebliches Milliardenvermögen eine Lüge
Auf seinem Instagram-Kanal präsentiere sich der Angeklagte als Milliardärserbe, der mit einem Vermögen von 23 Milliarden Euro ein Luxusleben führe, sagte der Staatsanwalt. Tatsächlich sei er aber ein »Habenichts«, der Fake-Uhren trage. Er verfüge über »bescheidene Einkünfte« und kein Vermögen, habe allenfalls Schulden, so der Anklagevertreter.
Im Prozess räumte der 24-Jährige auf Nachfrage auch selbst ein, dass er außer seinen Bezügen als Soldat keine weiteren Einkünfte und auch kein Vermögen habe. Er wohne bei seinen Eltern und müsse keine Miete bezahlen.
Bekannte TV-Familie mit eigener Show
Die Familie Geiss wurde durch die Fernseh-Show »Die Geissens - eine schrecklich glamouröse Familie« bekannt, in der sie seit 2011 Einblicke in ihr Jetset-Leben gibt. Shania Geiss ist die jüngere Tochter von Robert und Carmen Geiss und hat noch eine Schwester namens Davina. Die Familie stammt aus Köln, lebt aber im Fürstentum Monaco.
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