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Gelbbauchunken brauchen Pfützen in Fahrspuren zum Überleben

Gelbbauchunken haben vor allem in den Pfützen verschlammter Fahrrillen eine gute Chance zu überleben. Mit den üblichen Maßnahmen zum Amphibienschutz kommt man dagegen langfristig bei den bedrohten und streng geschützten Tieren nicht weiter, wie ein Forschungsprojekt der Stuttgarter Universität Hohenheim herausgefunden hat. Es ist der Frage nachgegangen, wie Laichgewässer für die gefährdete Art entstehen, Unken geschützt werden können und der Wald dennoch bewirtschaftet werden kann.

Gelbbauchunke
Eine Gelbbauchunke wird vor dem Aussetzen in einem Steinbruch in der Hand gehalten. Foto: Peter Steffen
Eine Gelbbauchunke wird vor dem Aussetzen in einem Steinbruch in der Hand gehalten.
Foto: Peter Steffen

Nach Angaben der Wissenschaftler vermehrt sich die Gelbbauchunke nur in neu entstandenen und kurzlebigen kleinsten Gewässern wie Pfützen. Diese seien aber lediglich unmittelbar nach der Entstehung frei von Fressfeinden wie Libellenlarven. »Fahrspuren von Waldmaschinen auf Rückegassen schaffen ideale Laichgewässer für die Gelbbauchunke«, sagt Martin Dieterich, der Leiter des Forschungsprojekts zum nachhaltigen Schutz der Gelbbauchunke. Der kleine Froschlurch sei im ersten Jahr auf die Rillen angewiesen, die sich im Lauf der Holzernte immer wieder neu bildeten. »Die Gelbbauchunke vermehrt sich in diesen neuen Pfützen besonders erfolgreich«, sagt Dieterich.

Von dauerhaft angelegten Gewässern zum Amphibienschutz profitiere die Gelbbauchunke dagegen langfristig nicht. »In Baggertümpeln vermehrte sich die Gelbbauchunke im ersten Untersuchungsjahr zwar besonders gut«, sagt Felix Schrell, der das Forschungsprojekt koordiniert. Allerdings siedelten sich schon im zweiten Jahr Fressfeinde der Gelbbauchunke an, die zu den streng geschützten Arten gehört.

Forschungsprojekt Unkenschutz

© dpa-infocom, dpa:221003-99-987135/3