Nach einer kurzen Unterbrechung hat die Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik beim Bahnunternehmen SWEG am Dienstag fortgesetzt. Das Ende wurde wie bei den vorherigen Malen noch nicht bekanntgegeben. Es sei möglich, dass Züge stehen bleiben und ausfallen, teilte die SWEG mit. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg, Thomas Dörflinger, forderte die beiden Parteien dazu auf, »sehr rasch einen unabhängigen Schlichter damit zu beauftragen, eine Lösung zu finden«. Nur so könne weiterer Schaden für den Ruf des ÖPNV abgewendet werden, teilte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart am Dienstag mit. Wenn Pendler sich nicht mehr auf den Zug verlassen könnten, würden sie diesen künftig aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr nutzen.
Rufe nach einer Schlichtung wurden zuletzt bereits aus der Opposition durch die FDP-Landtagsfraktion laut. Nun schaltet sich mit der CDU auch eine an der Landesregierung beteiligte Partei ein. »Tarifverhandlungen sind Angelegenheit der Tarifpartner. Selbstverständlich respektieren wir diese Tarifautonomie«, sagte Dörflinger. Es sei das gute Recht einer Gewerkschaft, auch Arbeitskampfmaßnahmen zu nutzen, um die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten. Mittlerweile scheine jedoch ein Punkt erreicht zu sein, an dem eine schnelle Lösung ohne externe Unterstützung nicht mehr absehbar sei.
© dpa-infocom, dpa:230110-99-170704/3