STUTTGART/SINDELFINGEN. Nach dem Schütteltod eines fünf Jahre alten behinderten Kindes bleiben die Motive für die mutmaßliche Gewalttat zunächst weiter unklar. Zu den Vorwürfen will sich der wegen Totschlags angeklagte Freund der Mutter vor dem Stuttgarter Landgericht erst in knapp drei Wochen (9. Mai, 09.15 Uhr) äußern.
Der 25 Jahre alte Deutsche soll Mitte Juli 2020 in Sindelfingen den schwer behinderten Sohn der Frau durch heftiges Schütteln umgebracht haben, während er eigentlich auf ihn und den Bruder des Opfers aufpassen sollte. »Das Kind konnte kaum sehen, nicht sprechen und sich nur stark eingeschränkt auf dem Rücken robbend fortbewegen«, sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt am Mittwoch. Vier Tage nach der vorgeworfenen Tat war der Junge an den Folgen eines Hirnschadens gestorben.
Die Schwurgerichtskammer hat insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt, um zu einem Urteil zu kommen. Neben den Aussagen des angeklagten Mannes werden am nächsten Verhandlungstag auch Erklärungen des Sachverständigen erwartet. (dpa)