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Flucht eines Freigängers endet mit tödlichem Unfall

Die Flucht eines Freigängers aus dem Mannheimer Gefängnis hat mit dessen Tod bei einem Verkehrsunfall geendet. Zuvor hatte er Menschen bedroht, deren Fahrzeuge geraubt und Unfälle verursacht. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Mannheim vom Mittwoch hatte der 28-Jährige am Montagnachmittag eine Frau beim Einsteigen in ihren Wagen vom hinteren Beifahrersitz aus mit einer Pistole bedroht. Überdies zwang er die 21-Jährige zum Tanken an einer Tankstelle, ohne die Rechnung zu begleichen. Er wies sie an, zur Autobahnraststätte Hardtwald zu fahren, wo er die Entführte frei ließ und mit dem geraubten Auto in Richtung Karlsruhe fortfuhr. Die unverletzte Frau alarmierte die Polizei, die eine Großfahndung mit Hubschrauber einleitete.

Gefängnis
Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt. Foto: Bernd Weißbrod
Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt.
Foto: Bernd Weißbrod

Der Flüchtige verursachte später nahe des Autobahnkreuzes Karlsruhe einen schweren Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen und einem Gesamtsachschaden von mehr als 20 000 Euro. Einen Ersthelfer bedrohte er mit der Pistole und setzte mit dessen Auto seine Fahrt nach Frankreich fort. In den Abendstunden verursachte er nahe der Stadt Nancy erneut einen Unfall. Während die Insassen des am Unfall beteiligten Autos nach der Frontalkollision leicht verletzt wurden, erlag der 28 Jahre alte Mann noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

Nach Angaben der Ermittler verbüßte der Mann zuletzt in der Justizvollzugsanstalt Mannheim eine Haftstrafe im offenen Vollzug. Zu Beginn der Taten befand er sich im genehmigten Freigang. Woher der Mann die Waffe hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen.

PM

© dpa-infocom, dpa:220907-99-667619/2