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Fasching beginnt mit »Häsabstauben« und einer Anklage

Peitschen knallen, Masken werden abgestaubt - und ein Politiker vor Gericht: Am heutigen Sonntag beginnt im Südwesten die närrische fünfte Jahreszeit.

Warnung vor Narrentreiben
Warnung vor Narrentreiben. Foto: Felix KŠstle/Archiv
Warnung vor Narrentreiben. Foto: Felix KŠstle/Archiv

VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Der Dreikönigstag ist offizieller Start der schwäbisch-alemannischen Fastnacht mit ganz eigenen Bräuchen. Mitglieder der Narrenzunft Schwenningen reinigen zum Fasnetauftakt mit rund 500 erwarteten Gästen die traditionellen Kostüme. Zwei Abstauber, gekleidet im Frack, befreien mit einem Wedel symbolisch das Häs - das Narrenkostüm - vom Staub des Vorjahres. Bei anderen Zünften ziehen die Abstauber von Haus zu Haus.

Andernorts läuten Narren die Fastnacht mit dem »Einschnellen« ein - dabei lassen sie Peitschen und Karbatschen knallen. Im Kreis Konstanz verkündet das Stockacher Narrengericht, welcher Politiker sich in diesem Jahr vor dem satirischen Gericht verantworten muss. Außerdem soll EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) an dem Abend eine Rede halten. Er selbst saß bereits auf der Anklagebank - ebenso wie Franz Josef Strauß, Hans-Dietrich Genscher oder Angela Merkel. Der Prozess ist dieses Jahr am 28. Februar, dem »Schmotzigen Dunschtig«.

Der Dreikönigstag gilt im Südwesten zwar als Auftakt der Fastnacht, doch genau genommen läutet er nur die Vorfastnachtszeit ein. Die eigentliche Fastnacht beginnt je nach Brauch und Region erst mit ihrem Aufrufen oder dem »Schmotzigen Dunschtig«, dem Donnerstag vor Aschermittwoch. Der fällt in diesem Jahr auf den 6. März und ist damit vergleichsweise spät. Der Termin richtet sich nach Ostern und ändert sich damit jedes Jahr. (dpa)

Termine der schwäbisch-alemannischen Fastnacht