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Fahrrad-Messe Eurobike unter Strom: E-Antrieb lässt Branche schwärmen

Bei der Fahrrad-Fachmesse am Bodensee dreht sich fast alles um das »E«. Leistungsstarke Akkus, die im Fahrradrahmen Platz finden, neue Motoren, digitales Zubehör - die Eurobike steht unter Strom.

Erneut hat der Verkauf von Elektrofahrrädern die Jahresbilanz der Radbranche aufgehellt. Foto: Felix Kästle
Foto: Felix Kästle
Foto: Felix Kästle

Friedrichshafen (dpa/lsw) - Bei der diesjährigen Messe Eurobike können sich Fachbesucher seit Sonntag mit etlichen neuen Produkten und Ideen zum Radfahren vertraut machen. Es gehe eine wahre Innovationswelle durch die Branche, sagte Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) der Deutschen Presse-Agentur. Die Eurobike biete etliche Produktinnovationen, darunter neue Akku-Technologien und Motoren. Weitere große Themen seien Lasten-Räder, die digitale Vernetzung des Fahrrads sowie E-Mountainbikes.

Zu den rund 1400 Ausstellern gehört unter anderem die StreetScooter GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, das sich auf elektrisch angetriebene Transportmittel wie E-Bikes und E-Trikes spezialisiert hat. »Elektrisch unterstützte Lastenräder nehmen immer mehr an Bedeutung zu, gerade im innerstädtischen Lieferverkehr«, sagt dazu Simon Schmitz, Geschäftsbereichsleiter der StreetScooter Cargo Pedelec. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: »Die Gefährte sind handlicher und flexibler, können Staus besser umfahren und brauchen weniger Park- und Abstellfläche.«

Auch das E-Thema Vernetzung - neudeutsch »Connectivity« - wird dieses Mal auf der Eurobike groß geschrieben. Der Schweizer Anbieter Stromer beispielsweise hat eine Cloud-basierte Plattform entwickelt, über die Fahrradfahrer künftig mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren oder navigieren können. Standardmäßig gibt es außerdem schon längst Funktionen wie die Motorfeinjustierung oder die Sperre und Ortung des Fahrrads über die App.

Ein weiterer Trend, mit dem Siegfried Neuberger vom ZIV rechnet, ist das E-Mountainbike. »Das Thema zieht schon seit mehreren Jahren an, es kommen immer mehr Modelle und Produkte auf den Markt.« Der Branche tue diese Entwicklung gut, sagt Neuberger, weil durch solche Trends die Zielgruppe um jüngere Generationen erweitert werde und schließlich breiter aufgestellt sei.

Die Fahrradverkäufe haben sich seit Jahresbeginn weiter positiv entwickelt, berichtete der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) aus Anlass der Eurobike. Im 1. Quartal habe zwar der kühle März die Kaufstimmung getrübt, dafür seien aber im 2. Quartal beste Witterungsverhältnisse ein Garant für gute Absatzzahlen gewesen. Der ZIV rechnet damit, dass die Nachfrage nach E-Bikes noch weiter zunimmt. Bis Jahresende könnten die Verkaufszahlen in diesem Bereich auf bis 900 000 Einheiten steigen. Zudem würden innovative Geschäftsmodelle wie etwa das Leasing oder Angebote im Logistikbereich für eine »rasant steigende Popularität des E-Bikes« sorgen.

In diesem Jahr richtet die Eurobike sich erstmals ausschließlich an Fachbesucher. Sie dauert nur drei Tage - statt vier wie in den Vorjahren. Bisher war die Schau am letzten Tag für alle Interessierten geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt rund 43 000 Besuchern; die gut 1400 Aussteller kommen aus 50 Ländern, darunter auch viele Firmen anderer Branchen, die neu in den Fahrradmarkt drängen.

Homepage der Eurobike