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Für Mannheimer OB-Wahl steht nun auch CDU-Kandidat fest

Für die SPD ist schon länger klar: Fraktionschef Riehle soll für die Genossen in den OB-Wahlkampf ziehen. Nun steht auch der CDU-Kandidat für den Chefsessel im Rathaus fest. Kämmerer Specht geht ins Rennen.

Wahlen
Ein Wähler steckt bei einer Wahl seinen Wahlzettel in eine Urne. Foto: Bernd Weißbrod
Ein Wähler steckt bei einer Wahl seinen Wahlzettel in eine Urne.
Foto: Bernd Weißbrod

Für die Mannheimer OB-Wahl am 18. Juni stehen schon zwei Kandidaten in den Startlöchern: Für die SPD soll Thorsten Riehle antreten, für die CDU kündigte am Freitag Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht seine Kandidatur an. Er wird von der Mannheimer Liste und der FDP unterstützt. Der 56-jährige gebürtige Mannheimer ist Jurist und im Rathaus unter anderem zuständig für Finanzen sowie Sicherheit und Ordnung.

Sein Gegenspieler Riehle ist Chef der Mannheimer SPD-Gemeinderatsfraktion und Geschäftsführer des Veranstaltungsortes Capitol. Der vom SPD-Kreisvorstand empfohlene 52-Jährige sollte am Abend offiziell bei einem Kreisparteitag auf's Schild gehoben werden. Bei der CDU hat ein Kreisparteitag Mitte März das letzte Wort.

SPD-Oberbürgermeister Peter Kurz hat nach zwei Amtszeiten auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Die nordbadische Metropole ist mit rund 300.000 Einwohnern nach Stuttgart und vor Karlsruhe die zweitgrößte in Baden-Württemberg. Die Grünen sind im Gemeinderat mit 13 Sitzen die größte Fraktion, gefolgt von der SPD mit 10 und der CDU mit 8 Sitzen; die Fraktion FDP/ MfM kommt auf 4 Sitze, ebenso die Freien Wähler - ML und die AfD. Eine Fraktion von Tierschützern, die »Linke« und »Die Partei« hat fünf Sitze.

Die CDU will nun mit Unterstützung anderer Parteien in der rot-grün geprägten Stadt das Rathaus erobern. Durch Kooperationen könne man mehr Perspektiven einbringen und eine stärkere Stimme entwickeln als alleine, erläuterte CDU-Vizekreischef Lennart Christ.

Die Grünen sind im Suchmodus. Eine verschwiegene Findungskommission mit einem Dutzend Vertretern aus Partei und Fraktion in Stadt, Land und Bund sucht nach geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen für den Posten des Rathauschefs in der industriell geprägten Quadratestadt.

Dass die jüngst bei der Heidelberger OB-Wahl dem parteilosen Amtsinhaber Eckart Würzner unterlegene Ex-Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) in Mannheim antritt, gilt als unwahrscheinlich. Chancen hingegen werden der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Franziska Brandtner, eingeräumt. Die 43-jährige ist Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Heidelberg und die Bergstraße.

Spätestens Ende Februar will die Kommission die Karten auf den Tisch legen. Über die Empfehlung des Gremiums zum weiteren Vorgehen wird dann als letzte Instanz eine Kreis-Mitgliederversammlung am 1. Februar abstimmen. Denkbar ist auch, dass die Grünen keinen eigenen Kandidaten aufstellen und den Bewerber einer anderen Partei unterstützen - wie sie es vor acht Jahren mit Peter Kurz machten.

Im grün-geführten Südwesten gibt es in den großen Städten keinen grünen Oberbürgermeister mehr. In Stuttgart zog nach dem Grünen Fritz Kuhn Anfang 2022 mit Frank Nopper ein Christdemokrat in das Rathaus der Landeshauptstadt ein. In der Grünen-Hochburg Freiburg unterlag der grüne Amtsinhaber Dieter Salomon 2018 dem parteilosen Martin Horn.

Thorsten Riehle

Christian Specht

© dpa-infocom, dpa:230120-99-288936/5