WASSERBURG. Extremschwimmer Paul Bieber hat am Sonntag im Bodensee den deutschen Rekord für die meisten Eismeilen gebrochen. Zum sechsten Mal schwamm der 38-Jährige mindestens eine Meile in höchstens fünf Grad kaltem Wasser und überholte damit den bisherigen Rekordhalter Bruno Dobelmann (fünf Eismeilen).
Für die 1694 Meter lange Strecke benötigte Bieber am Sonntag in Wasserburg 36,03 Minuten. Die durchschnittliche Wassertemperatur betrug dabei sehr frische 4,2 Grad, dazu kam ein wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein. Als Bieber das Wasser verließ, jubelte er und hüllte sich in einen Wintermantel. Rund eine Stunde lang, so seine Vermutung, müsse er sich nun aufwärmen.
»Für mich persönlich ist das der wichtigste Rekord, weil einfach am meisten Aufwand drinsteckt«, sagte der Extremsportler. »Du gehst immer wieder an deine Grenzen, das ist für Körper und Psyche sehr herausfordernd.« Um in diesem Winter vier Eismeilen schwimmen zu können, habe er unter anderem zwölf Kilogramm zugenommen.
Extremschwimmer Bieber hatte im vergangenen Jahr mit 2210 Metern im Bodensee bereits den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Trainiert wird der Allgäuer unter anderem von Weltrekordhalter Hamza Bakircioglu, der im Jahr 2018 im 4,1 Grad kalten Sonthofener Baggersee 3450 Meter weit geschwommen war.
Die nächsten Rekorde hat Bieber schon im Blick: Vier Eismeilen binnen 24 Stunden wären Weltrekord über die Spanne eines Tages, 14 Eismeilen insgesamt weltweiter Bestwert für einen einzelnen Schwimmer. »Die würden mich schon wahnsinnig interessieren«, sagte Bieber. (dpa)