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Experten monieren psychiatrische Versorgung in Gefängnissen

Experten des Europarats kritisieren die schlechte psychiatrische Versorgung in deutschen Gefängnissen. Trotz vieler positiver Aspekte in den Einrichtungen seien die lange Einzelhaft und mangelnde psychiatrische Behandlung in einigen Haftanstalten beunruhigend, heißt es in einem Bericht des Anti-Folter-Komitees, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Gefängnis
Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt. Foto: Silas Stein
Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt.
Foto: Silas Stein

Das Komitee forderte für Gefangene in Einzelhaft sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb ihrer Hafträume und täglich mindestens zwei Stunden echte zwischenmenschliche Kontakte. Insassen mit schweren psychischen Störungen müssten möglichst rasch in geeignete therapeutische Einrichtungen verlegt werden.

Die Delegation besuchte insgesamt 18 Einrichtungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Darunter waren nicht nur Gefängnisse, sondern auch Einrichtungen des Maßregelvollzugs.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg ist gemeinsam mit seinem Gerichtshof für die Wahrung der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten, darunter auch Russland und die Türkei, zuständig. Er ist kein Organ der Europäischen Union.

Zusammenfassung des Berichts

Bericht

© dpa-infocom, dpa:220914-99-760102/2