STUTTGART. Wegen der Corona-Krise wird sich der Anteil der Briefwähler bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg aus Sicht von Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider mindestens verdoppeln. »Ich schätze: mindestens 50 Prozent«, sagte der Experte der Universität Hohenheim der Deutschen Presse-Agentur. »Corona wird das um ein Vielfaches verstärken - es ist nachvollziehbar, dass Menschen sich schützen wollen.«
Die Briefwahl hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Bei der Landtagswahl 2016 lag der Briefwähler-Anteil bei 21 Prozent - mehr als eine Million Wähler gaben ihre Stimme nicht im Wahllokal ab. Die Wahl ist in diesem Jahr am 14. März.
Der Zuwachs bei den Briefwählern sei gut für die Demokratie, sagte Brettschneider. Der Wahlgrundsatz der Allgemeinheit sei wichtiger als die Tatsache, dass bei der Briefwahl weniger kontrolliert werden könne, wer das Kreuz macht. »Die Wahl muss für möglichst viele sehr leicht gemacht werden.« Es gebe keine wissenschaftlichen Nachweise, dass Briefwahl mit negativen Aspekten verbunden sei. (dpa)