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Erste Luftwaffen-Hilfsflüge in die Türkei gestartet

Die ersten drei Maschinen mit Hilfsgütern für die Türkei sind von Wunstorf aus gestartet. Die Luftwaffe richtet sich auf weitere Flüge bis in die kommende Woche hinein ein.

Erdbebenkatastrophe in der Türkei
Eine Frau wärmt sich an einem Feuer in Adiyaman. Foto: Emrah Gurel
Eine Frau wärmt sich an einem Feuer in Adiyaman.
Foto: Emrah Gurel

Die ersten drei Hilfsflüge der Bundesluftwaffe in das Erdbebengebiet in der Türkei sind am Donnerstag vom Militärflughafen Wunstorf bei Hannover aus gestartet. Das Ziel war der Flughafen bei der südtürkischen Stadt Gaziantep. »Wir haben uns darauf vorbereitet, mit drei Maschinen jeden Tag zu fliegen, bis in die nächste Woche hinein«, sagte Oberst Christian John, Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62. Es hänge davon ab, wie viele Hilfsgüter angeliefert würden.

Die drei Flugzeuge vom Typ Airbus A 400M waren mit insgesamt 50 Tonnen Hilfsgütern beladen worden, die vom Technischen Hilfswerk Baden-Württemberg nach Wunstorf gebracht wurden. Knapp 2000 Feldbetten, Schlafsäcke und Decken wurden damit in die Türkei geflogen. Auch Zelte, Heizgeräte und Isomatten wurden in das Krisengebiet gebracht. Die türkische Regierung habe Materialien zur Unterbringung der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung bei der Bundesregierung angefordert, sagte der Präsident des THW, Gerd Friedsam.

Mit einer Stärke von 7,7 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region. Bis Donnerstagmorgen sind mehr als 16 000 Tote gemeldet worden. Hinzu kommen mehr als 66 000 Verletzte in der Türkei und in Syrien.

Das Innenministerium in Hannover hatte am Mittwoch ebenfalls angekündigt, unter anderem 15 000 Feldbetten, 5000 Decken, 4000 Sets Bekleidung, 50 Zentralheizungen sowie 50 winterfeste Zelte in das Erdbebengebiet zu liefern. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) versprach, weitere staatliche Hilfsersuchen umgehend zu prüfen und in jeder möglichen Weise zu helfen.

Die Volkswagen AG spendete eine Million Euro für die Sofort- und Notfallhilfe. Jeweils 500 000 Euro der Spende erhalten die UNO Flüchtlingshilfe sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Zusätzlich rief der Volkswagen Konzern zusammen mit dem Konzernbetriebsrat die Beschäftigten auf, sich an den Spenden für Erdbebenopfer zu beteiligen.

Im Land Bremen stellte das Rote Kreuz der Hansestadt für die nächsten Tage Sattelzüge zur Verfügung, um Hilfsgüter in die Türkei zu bringen. Der Arbeiter-Samariter-Bund in Bremen prüft die Entsendung von Hilfskräften, um die medizinische Versorgung vor Ort zu unterstützen.

Ehrenamtliche der Hilfsorganisation @fire mit Sitz in Wallenhorst bei Osnabrück hatten gemeinsam mit britischen Helfern am frühen Donnerstagmorgen eine Frau und deren sechsjährige Tochter aus einem eingestürzten Haus in der türkischen Stadt Kahramanmaras gerettet. @fire sei mit 40 Helfern aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland im Katastrophengebiet, sagte ein Sprecher. Die Organisation geht davon aus, den Einsatz am Wochenende zu beenden. Dann werde vor Ort die Such- und Rettungsphase weitestgehend abgeschlossen sein; die Überlebenswahrscheinlichkeit liege dann nahe Null.

Webseite @fire

PM des THW

© dpa-infocom, dpa:230209-99-529511/4