STUTTGART. Zur nächsten Demonstration gegen die Coronavirus-Beschränkungen werden heute in Stuttgart erneut Tausende Menschen erwartet. Der Initiator Michael Ballweg hatte diesmal sogar 500 000 Menschen bei der Stadt angemeldet. Die Versammlungsbehörde wiederum verschärfte die Auflagen. Nur 5000 Teilnehmer sind wegen der Infektionsgefahr auf dem Gelände zugelassen. Vor einer Woche hatte die Obergrenze noch bei 10 000 Menschen auf dem Festgelände gelegen. Hinter dem Protest steht Ballwegs Initiative »Querdenken«. Man habe Klage gegen die Auflagen eingereicht, heißt es auf der Homepage der Bewegung.
Die Versammlungsbehörde fordert vom Veranstalter am Samstag zudem 500 Ordner mit Mund-Nasen-Bedeckung, da sie zwangsläufig immer wieder den erforderlichen Mindestabstand unterschreiten würden. Zugang und Abgang zur Demo müssen außerdem so entzerrt werden, dass die Teilnehmer nicht in direkten Kontakt kommen. Laut Versammlungsbescheid wurde der Mindestabstand zwischen den Demonstranten auf 2,5 Meter ausgeweitet, weil während »einer dreistündigen Versammlung keine statische Lage hergestellt werden kann«. Zuletzt waren es 1,5 Meter.
Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten. Kurz vor der Demo auf dem Wasen laden linke Demonstranten zu einer Gegenkundgebung in Form einer Schweigemahnwache am Bahnhof in Bad Cannstatt (14.30 Uhr) mit dem Titel »Nein zu Verschwörungsmythen und rechter Hetze«. (dpa)