So sähen Experten die Stärken des Wasserstoffs vor allem auf der Langstrecke als Diesel-Ersatz, sagte Reinhart. Batterie-Autos hingegen eigneten sich gut für tägliche Fahrstrecken unter 250 Kilometer. E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, könnten eine Zukunft in Schiffen oder Flugzeugen finden. Auch der Verbrennungsmotor werde in seinen saubersten Ausbaustufen als Übergangstechnologie noch eine wichtige Rolle spielen müssen.
»Wir können nur mit der Weiterentwicklung neuer Technologien die Reduktion der CO2-Emission schaffen«, sagte Reinhart. Besonders die Wasserstofftechnik sei interessant. Im Rahmen der Klausur der CDU-Landtagsfraktion, die von Dienstag bis Donnerstag in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) stattfindet, werde man mit dem niedersächsischen CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer über die Herausforderungen für die Automobilindustrie in den beiden Ländern sprechen. Dabei werde es nicht nur um neue Antriebsarten, sondern auch um automatisiertes Fahren gehen.
Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke warnte vor einer einseitigen Ausrichtung auf batterieelektrische Mobilität. »Deshalb sehen wir in dem umweltfreundlichen Diesel und den synthetischen Kraftstoffen auch in der Kurzstrecke die Möglichkeit, den Verbrennungsmotor weiterhin zu erhalten. Nur so können wir unseren Wohlstand und den Erhalt der Arbeitsplätze in unserem Land gewährleisten«, erklärte Rülke in einer Pressemitteilung am Samstag.
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Rivoir, erklärte dagegen: »Die Reduktion der CO2-Emission im Verkehr ist vor allem durch den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen.« Es seien auch nicht allein Elektroautos, die gefördert werden und fahren. »Es werden auch Autos mit Gasantrieb, Brennstoffzellen oder mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren, die alternative Kraftstoffe tanken oder die sonstige emissionsarme Antriebsformen haben, gebraucht. Insgesamt muss man technologieoffen denken.«