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Dußlinger Bürgermeister fordert Erdwall gegen Wassermassen

Nach der Rettungsaktion im überfluteten Tunnel in Dußlingen fordert der Bürgermeister einen Erdwall.

Auch ein Feuerwehrfahrzeug stand im überfluteten Tunnel in Dußlingen unter Wasser. Foto: Jürgen Meyer
Auch ein Feuerwehrfahrzeug stand im überfluteten Tunnel in Dußlingen unter Wasser.
Foto: Jürgen Meyer

DUSSLINGEN. Nach der Rettungsaktion im 450 Meter langen überfluteten Tunnel in Dußlingen (Kreis Tübingen), bei der zwei Männer gerettet wurden, macht sich der Bürgermeister des Orts stark für einen Erdwall. »Jetzt müsste aus meiner Sicht auf der Gemarkung Nehren ein Rückhaltebecken gebaut werden. Der muss nicht aus Beton sein, ein Erdwall oder ein Erddamm mit einer Höhe von bis zu 1,5 Metern wäre ausreichend«, sagte Bürgermeister Thomas Hölsch am Mittwoch. Ziel müsse es ein, künftig Wassermassen vor einem Eintritt in den Tunnel zu verhindern. Es würden bereits Gespräche geführt.

60 Einsatzkräfte pumpten Tunnel leer

Die zwei Männer waren am Dienstagmorgen unter dramatischen Umständen gerettet worden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, saß ein Mann bereits auf dem Dach seines Autos, der Fahrer eines Kleinlasters befand sich noch im Führerhaus. Der Lkw-Fahrer wurde aus dem Führerhaus geholt, von einem Feuerwehr-Schwimmer angeleint und aus der Strömung gezogen. Um den anderen Mann zu retten, fuhren die Feuerwehrleute mit einem großen Löschfahrzeug in die Unterführung. Doch sie konnten den Tunnel nicht mehr verlassen. Sie hatten sich bereits zum Schwimmen ausgezogen, als ein Schlauchboot sie doch noch aus den steigenden Fluten retten konnte. Etwa 60 Einsatzkräfte pumpten am Morgen den Tunnel leer.

Die derzeitigen Maßnahmen gegen Wassermassen sind laut Hölsch am Tunnel unter der B27 zu finden. Dort wurde ein Durchlass aus Beton verbaut mit einem Durchmesser von etwa fünf Metern. »Dieser Durchlass hätte die Wassermassen bewältigen können, wäre der Bach nicht über die Ufer getreten« sagte Hölsch. Bauträger des Tunnels ist der Bund. Wer für die Kosten eines möglichen Erdwalls aufkommen müsste, konnte Hölsch nicht sagen. (dpa)