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Drogenhandel über Messenger-Dienst: Bandenchef verurteilt

Nach Verurteilungen von Mitgliedern einer international agierenden Gruppe von Drogenschmugglern hat nun auch der Kopf der Bande eine Haftstrafe erhalten. Das Landgericht Stuttgart habe gegen den Mann eine Freiheitsstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verhängt, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) am Donnerstag mit. Die anderen Mitglieder seien bereits zuvor zu Haftstrafen zwischen fünf Jahren und acht Monaten sowie zehn Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Die Urteile sind nach Angaben der Behörden rechtskräftig.

Kokain
Vom Zoll sichergestelltes Kokain auf der Spitze eines Taschenmessers. Foto: Marcus Brandt
Vom Zoll sichergestelltes Kokain auf der Spitze eines Taschenmessers.
Foto: Marcus Brandt

Die fünfköpfige Bande soll rund eine Tonne Marihuana und Kokain geschmuggelt haben. Außerdem wurden ihr auch Urkundenfälschung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Der Mitteilung zufolge nutzte die Bande für den Drogenhandel unter anderem das verschlüsselte Kommunikationssystem EncroChat. Nachdem französische Behörden das System im Frühjahr 2020 geknackt hatten, kamen tausende Ermittlungsverfahren in Gang.

Drei der fünf Beschuldigten waren bereits im März 2021 im Rahmen einer Fahndung der LKA-Ermittlungsgruppe Schleuser im Raum Ludwigsburg festgenommen worden. Die beiden anderen Bandenmitglieder tauchten mit gefälschten Dokumenten unter. Einer von ihnen wurde nach Angaben der Ermittler von den spanischen Behörden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Im März 2022 sei schließlich der Kopf der Bande bei der Einreise aus der Türkei nach Albanien verhaftet und im August nach Deutschland ausgeliefert worden. Dort wurde ihm nun in Stuttgart der Prozess gemacht.

PM

© dpa-infocom, dpa:230309-99-892372/2