Fünf Monate nach der Messerattacke mit drei Toten am Hochrhein muss sich der mutmaßliche Täter vor Gericht verantworten. Von Montag an verhandelt die große Jugendkammer gegen den 19-Jährigen - unter anderem wegen Totschlags in drei Fällen und versuchten Totschlags, wie eine Sprecherin des Landgerichts Waldshut-Tiengen mitteilte.
Die Attacke ereignete sich Ende März in Hohentengen am Hochrhein - im äußersten Süden Deutschlands. Dort soll der Mann mit deutschem und italienischem Pass seine Eltern im Alter von 58 und 61 Jahren und seinen 34-jährigen Bruder mit einem Klappmesser angegriffen und getötet haben. Die Schwester des Verdächtigen erlitt bei der Tat schwere Stich- und Schnittverletzungen, die aber nicht lebensbedrohlich waren.
Staatsanwaltschaft strebt Unterbringung an
Bereits im Juli hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie auf Basis eines Gutachtens davon ausgeht, dass der Beschuldigte aufgrund einer psychischen Erkrankung zur Tatzeit schuldunfähig war. Sein Handeln könne nicht bestraft werden, hieß es damals. Es sei aber zu erwarten, dass der Mann gefährlich sei. Bei dem sogenannten Sicherheitsverfahren geht es deshalb um die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Das genaue Motiv für die Tat war zuletzt noch unklar. »Der Beweggrund für die Handlungen des Beschuldigten dürfte in seiner psychischen Erkrankung zum Tatzeitpunkt liegen«, hieß es im Juli von der Anklagebehörde. Es habe am Tag vor der Tat einen handgreiflichen Streit in der Familie gegeben.
Neben dem Prozessauftakt am Montag hat die Kammer bis zum 9. September noch fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt
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