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Diakonie bildet Kosovaren aus: Erster Jahrgang mit Abschluss

Weil es in der Altenpflege immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden, bildet das Diakonische Werk Württemberg in einem besonderen Projekt seit 2015 junge Kosovaren aus.

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken. Foto: Patrick Pleul/Archiv

STUTTGART. Anlässlich der Abschlüsse des ersten Jahrgangs zogen die Verantwortlichen am Freitag in Stuttgart gemeinsam mit dem kosovarischen Arbeits- und Sozialminister Skender Reçica eine positive Zwischenbilanz. Von der Politik wünschen sich der Minister und das Diakonische Werk demnach, dass die Abläufe entbürokratisiert werden.

»Es geht um die Gestaltung fairer Arbeitsmigration«, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandschef des Diakonischen Werks Württemberg, über das Projekt. Dafür seien Integration und Spracherwerb notwendig, so wie es im Diakonie-Projekt geschehe. Zunächst lernen die jungen Leute im Kosovo demnach 15 Monate lang Deutsch und werden auf die Ausbildung vorbereitet. Dann kommen sie nach Deutschland und absolvieren in diakonischen Einrichtungen eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft. Vom ersten 30 Teilnehmer starken Jahrgang habe bereits die Hälfte einen Arbeitsvertrag bei der Diakonie in der Tasche, sagte Kaufmann. Aktuell seien mittlerweile 145 junge Kosovaren bei der Diakonie in Ausbildung.

Schwierigkeiten bereitet den Projektleitern die Bürokratie. Vor allem bei der Visa-Vergabe gebe es noch Probleme, aber auch die Anerkennung kosovarischer Zeugnisse könne sich beim Regierungspräsidium Stuttgart bis zu 14 Monate lang ziehen. Der kosovarische Arbeits- und Sozialminister Reçica richtete deshalb einen Appell an Berlin: »Lasst uns für weniger Bürokratie zwischen unseren Ländern sorgen.« (dpa)