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Bundeskanzler Scholz bekennt sich zu weiterer Globalisierung

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich angesichts unterbrochener Lieferketten und der Energiekrise für die weitere Globalisierung der Wirtschaft ausgesprochen. »Ich halte nichts von Deglobalisierung«, sagte der SPD-Politiker am Samstag vor rund 600 Wirtschaftsvertretern bei den Baden-Badener Unternehmergesprächen. »Ich halte nichts davon, dass wir das, was den Wohlstand und den Fortschritt der letzten Jahrzehnte in der ganzen Welt möglich gemacht hat, aufgeben und plötzlich wieder uns alleine auf uns selber konzentrieren.«

Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht bei den 150. Baden-Badener Unternehmergesprächen. Foto: Thomas Kienzle
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht bei den 150. Baden-Badener Unternehmergesprächen.
Foto: Thomas Kienzle

Die Welt werde multipolarer als je zuvor. Man müsse neben Asien auch nach Afrika oder Südamerika schauen, wo viele einflussreiche Nationen entstünden. »Und wir wollen unbedingt erreichen, dass es eine Welt ist, die zusammenarbeitet.« Hierbei stehe nicht zuletzt die EU für die Hoffnung, mitreden zu können.

Scholz betonte auch, dass nicht Verzicht, sondern Wachstum und technologischer Fortschritt die Lösung weltweiter Probleme sei. Man werde die Bürger in Asien oder Afrika nicht zum Verzicht bewegen. Aber man könne ihnen Technologien anbieten, die dafür sorgten, »dass die Welt diesen Wohlstand aushält, ohne dass das Klima und die Biodiversität darunter leiden«.

Die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung, möglichst unabhängig von russischem Gas zu werden, bezeichnete Scholz als großen Erfolg. Noch seien zwar nicht alle Probleme gelöst, die sich vor allem durch die extrem gestiegenen Energiepreise ergäben. Er ziehe aber das Fazit: »Wir kommen wohl durch.«

Scholz sprach auf einer Jubiläumskonferenz anlässlich der 150. Baden-Badener Unternehmergespräche. Bei den Gesprächen, die am Sonntag beginnen, treffen sich Manager zu Vorträgen, Workshops und Diskussionen.

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© dpa-infocom, dpa:220910-99-706512/3