Logo
Aktuell Land

Bildungsforscher: Keine Nachteile für Abiturienten

Coronavirus -Leerer Klassenraum
In einem leeren Unterrichtsraum an einer Schule sind die Stühle auf einen Tisch gestellt. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
In einem leeren Unterrichtsraum an einer Schule sind die Stühle auf einen Tisch gestellt. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

STUTTGART. Trotz der anhaltenden Ausfälle im Pandemie-Schuljahr rechnet der Tübinger Bildungsforscher Richard Göllner nicht mit Nachteilen für angehende Abiturienten in der Arbeitswelt. »Ich glaube nicht, dass Arbeitgeber systematische Defizite der diesjährigen Absolventen ausmachen werden«, sagte er der »Stuttgarter Zeitung« (Freitag). »Die Prüfungen sind in der Tiefe genauso anspruchsvoll wie sonst.«

Unter Umständen könnten die schwierigen Umstände durch die Corona-Einschränkungen sogar ein Vorteil auf der Karriereleiter werden. »Möglich ist es«, sagte der Göllner, der als Professor für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen forscht. »Denn diese Generation konnte ihre Selbstlernfähigkeiten, die auch für den weiteren Ausbildungserfolg von zentraler Bedeutung sind, besonders gut einüben.« Außerdem gebe es Selbstvertrauen, in schwieriger Lage die bisher wichtigste Prüfung des Lebens erfolgreich zu bestehen.

Göllner zeigte sich zwar überzeugt, dass den Schülern die Vorbereitung für die Abiturprüfungen gelungen sei. Er bedauere die Abiturienten allerdings wegen der sozialen Ausfälle durch die Corona-Einschränkungen. »Es gab keine Studienfahrten, es gibt keinen letzten Schultag, keine Abifeier. Die Absolventen können nicht einfach ein Jahr ins Ausland gehen. Da wird dieser Generation tatsächlich etwas fehlen«, sagte er.

Die Abitur- und Zwischenprüfungen für rund 46 000 baden-württembergische Schülerinnen und Schüler beginnen am 4. Mai. (dpa)

Informationsschreiben und aktuelle Informationen des Kultusministeriums