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Baustellendiebe richten immer mehr Schaden an

Diebe haben im vergangenen Jahr zwar seltener auf Baustellen in Baden-Württemberg zugeschlagen, sie haben aber eine fettere Beute gemacht als 2020. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 1978 Fälle erfasst - ein Rückgang um 6,6 Prozent. Der Schaden dagegen nahm stark zu - um mehr als ein Viertel (25,9 Prozent) auf mehr als 8,9 Millionen Euro. Und nur zwölf Prozent der Fälle wurden aufgeklärt. Begehrt vor allem: Kabel und Werkzeug, Bohrschrauber, Kreissägen, Winkelschleifer und Batterien.

Baustelle
Blick auf ein Gerüst an der Baustelle eines Neubauses in Stuttgart. Foto: Sebastian Gollnow
Blick auf ein Gerüst an der Baustelle eines Neubauses in Stuttgart.
Foto: Sebastian Gollnow

Bundesweit hat das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 22.773 erfolgreiche oder versuchte Diebstähle in unbewohnten Neubauten, Rohbauten oder auf Baustellen gezählt (2020: 24.128). Nur ein Bruchteil (12,2 Prozent) wurde bislang aufgeklärt. Meist sind die Täter ebenso wie die Beute spurlos verschwunden. Die gestohlene Ware wird nach Erfahrungen der Polizei entweder auf Bestellung geklaut, schnell in bare Münze umgesetzt oder selbst genutzt, die Maschinen landen aber auch als Hehlerware auf dem Markt.

Wegen wiederholten Diebstahls auf Baustellen müssen sich von Donnerstag an auch an drei Männer vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Sie sollen zwischen September und Dezember des vergangenen Jahres bei Beutezügen auf Großbaustellen Maschinen und Materialien geklaut und verkauft haben. Eine Frau saß laut Anklage am Steuer des Tatwagens und half beim Transport des Diebesguts zu einem Schrotthändler. Ein Wachmann muss sich ebenfalls verantworten: Der Mann vom Sicherheitsdienst soll in einem Fall ein Auge zugedrückt haben.

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© dpa-infocom, dpa:220629-99-840973/2