STUTTGART. Der sächsische Innenminister habe ihn angerufen und um Unterstützung gebeten, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. »Wenn es darum geht, den Rechtsstaat durchzusetzen, dann unterstützen wir natürlich die Kolleginnen und Kollegen in Sachsen und auch die sächsische Landesregierung.« Baden-Württemberg werde mindestens eine Einsatzhundertschaft am 1. September nach Sachsen schicken, da dort erneut Demonstrationen geplant seien. Auch spezielle Fahrzeuge wie Wasserwerfer würden geschickt.
Am Sonntag war in Chemnitz ein 35 Jahre alter Deutscher durch Messerstiche getötet worden. Ein Iraker und ein Syrer sitzen als Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Nach der Tat zogen überwiegend rechte Demonstranten durch die Stadt, von denen einige Ausländer angriffen. »Die Bilder von Chemnitz sind brutal«, sagte Strobl, der auch CDU-Bundesvize ist. »Dass wir einen solchen Hass und eine rechtsextremistisch aufgeheizte Pogromstimmung in unserem Land haben, in der Rassismus offen zutage tritt, in der völlig unschuldige Menschen traktiert werden, nur weil sie vermeintlich oder tatsächlich einen Migrationshintergrund haben, ist absolut inakzeptabel«, sagte er. »Das hat eine Dimension, bei der wir nicht zum Alltag übergehen können.«
Dass Gruppierungen aus dem rechtsextremen Bereich solche Vorfälle aufgreifen, um Stimmung zu machen, sei auch für Baden-Württemberg vorstellbar. (dpa)