Jelinek rücke in »Überwachung« jeweils ein historisches Abhör- beziehungsweise Warnsystem in den Fokus einer akustischen Recherche: eine antike Kalksteinhöhle in der sizilianischen Stadt Syrakus, klingende Dielenböden in japanischen Tempel- und Burganlagen und akustische Hohlspiegel in Betonbauten an der südenglischen Küste, würdigte die Jury seine Arbeit. In seiner Komposition entfaltet der Autor einen atmosphärisch dichten Geräuschkosmos aus der Perspektive der sich darin bewegenden Menschen.
Die international wichtige Auszeichnung für Radiokunst ist mit 12 500 Euro dotiert und wird am 16. Oktober im Zuge der Donaueschinger Musiktage verliehen. Jelinek hatte bereits 2012 den Karl-Szucka-Förderpreis erhalten.
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