Stuttgart (dpa/lsw) - Das ausgewilderte Luchsweibchen Finja ist an der für diese Tiere sehr seltenen Infektionskrankheit Staupe gestorben. Das hat nach Angaben des baden-württembergischen Agrarministeriums eine Untersuchung gezeigt. Die hochansteckende Viruserkrankung tritt demnach vor allem bei Hunden und Mardern sowie bei Waschbären und Seehunden auf.
Finja war in einem Gehege geboren und Anfang Dezember vergangenen Jahres im Nordschwarzwald in die Freiheit entlassen worden. Anfang Juli war sie in einem so schlechten Zustand gefunden worden, dass sie eingeschläfert werden musste.
Luchse können sich laut Ministerium zum Beispiel durch direkten Körperkontakt über Nasen- und Augensekret oder indirekt durch Gegenstände anstecken, die von erkrankten Tieren mit Sekret, Urin oder Kot verunreinigt wurden. »Da Finja, wie für einen wilden Luchs typisch, neben ihrer Hauptbeute Rehe auch Füchse riss, liegt eine Ansteckung über einen infizierten Fuchs nahe«, teilte das Ministerium mit.
Finja war als erstes Luchsweibchen in Baden-Württemberg ausgewildert worden. Ziel war der Arterhalt, denn bislang - und nun wieder - lebten nur männliche Luchse im Südwesten.
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