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Aus für zwei Schweizer Atomkraftwerke kommt 2032 und 2033

Die Schweizer Atomkraftwerke dürfen laufen, solange sie sicher sind. Für zwei hat der Betreiber jetzt das Ende beschlossen.

Block von Schweizer Alt-AKW Beznau
In Beznau werden sechs Terawattstunden Strom produziert (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
In Beznau werden sechs Terawattstunden Strom produziert (Archivbild)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

Zwei der dienstältesten Atomkraftwerke der Welt nahe der deutschen Grenze in der Schweiz sollen noch bis 2032 und 2033 laufen und dann stillgelegt werden. Das teilte der Betreiber Axpo mit. 

Es geht um Beznau I und II, die seit 1969 und 1971 am Netz sind. Sie liegen an der Aare bei Döttingen, rund zehn Kilometer südwestlich der deutschen Gemeinde Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg.

Um den Weiterbetrieb zu sichern, wird der größte Energiekonzern der Schweiz 350 Millionen Franken (376 Mio Euro) investieren. In Beznau werden rund sechs Terawattstunden Strom produziert. Das entspricht etwa dem Verbrauch von 1,3 Millionen Vierpersonenhaushalten. 

Die Schweizer hatten nach dem Reaktorunfall von Fukushima in Japan 2011 den Atomausstieg beschlossen. Allerdings dürfen die vier noch aktiven Kraftwerke so lange am Netz bleiben, wie sie sicher sind. 

Die Schweizer Organisation »Nie wieder Atomkraftwerke« verlangt die sofortige Stilllegung der Anlagen Beznau, die sie schon jetzt als ein Hochsicherheitsrisiko bezeichnet. Die für den Weiterbetrieb vorgesehenen Mittel sollten lieber in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen, teilte sie mit. 

Die Umweltorganisation Greenpeace bezeichnete den Weiterbetrieb als »unnötiges und gefährliches Experiment«. Schweizer Kraftwerke hätten 2023 einen höheren Stromüberschuss produziert als die beiden Beznau-Reaktoren liefern.

© dpa-infocom, dpa:241205-930-308552/2