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Aufsicht sanktioniert Abschlussprüfer im Wirecard-Skandal

Die Abschlussprüferaufsicht Apas hat gegen die bei Wirecard eingesetzten Wirtschaftsprüfer der Beratungsgesellschaft EY Sanktionen verhängt. Bei der Prüfung der Abschlüsse des ehemaligen Zahlungsdienstleisters in den Jahren 2016 bis 2018 sehe die Apas Berufspflichtverletzungen als erwiesen an, teilte sie am Montag mit. Die Sanktionen richteten sich gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft selbst und fünf Wirtschaftsprüfer.

Fortsetzung Wirecard-Prozess
Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (l) sitzt auf seinem Platz im Gerichtssaal. Foto: Sven Hoppe
Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (l) sitzt auf seinem Platz im Gerichtssaal.
Foto: Sven Hoppe

EY bestätigte am Montag, über den Abschluss der Apas-Prüfung informiert worden zu sein, Details kenne man aber noch nicht.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft muss laut Apas eine Geldbuße von 500.000 Euro zahlen. Zudem dürfe sie bei Unternehmen von öffentlichem Interesse zwei Jahre lang keine gesetzlichen Abschlussprüfungen durchführen. Dabei handele es sich um sogenannte Neumandate, teilte die Apas mit. Ausgenommen seien Bestandsmandate. Einzelne Wirtschaftsprüfer wurden laut Apas mit Geldbußen von 23.000 Euro bis 300.000 Euro sanktioniert.

Im nächsten Schritt seien nun die Bescheide von der Apas zu fertigen, die Betroffenen könnten dann Einspruch gegen diese einlegen, hieß es.

Wirecard brach im Sommer 2020 zusammen, nachdem der Vorstand eingeräumt hatte, dass 1,9 Milliarden angeblich auf Treuhandkonten verbuchte Euro nicht auffindbar waren. Dem früheren Wirecard-Chef Markus Braun wird derzeit in München der Prozess gemacht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hatte die mutmaßlich gefälschten Bilanzen des früheren Dax-Konzerns über Jahre testiert.

Apas-Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:230403-99-193152/2