Am Dienstag hatten fast zweieinhalb Jahre nach dem Prozessauftakt die Plädoyers in dem Marathonprozess um Terrorvorwürfe gegen die mutmaßlich rechtsextremistische »Gruppe S.« begonnen. Die Bundesanwaltschaft sieht in den Angeklagten keine Wirrköpfe, sondern gewaltbereite Extremisten - das ging aus den Ausführungen in der streng gesicherten Außenstelle des OLG in Stammheim hervor.
Den zwölf Angeklagten - elf mutmaßliche Mitglieder und ein möglicher Unterstützer der »Gruppe S.« - wird vorgeworfen, eine Terrorzelle gegründet zu haben. Ihr Ziel demnach: Sie wollten mit Anschlägen gegen Moscheen einen Bürgerkrieg in Deutschland provozieren. Einer ihrer Anwälte bezeichnete sie hingegen im Prozess als »Ansammlung Sprüche klopfender Wichtigtuer«.
Waren zu Beginn des Prozesses noch elf Männer in Untersuchungshaft, so sind es mittlerweile laut OLG nur noch fünf. Die hohe Zahl von einem Dutzend Angeklagten, strenge Sicherheitsvorkehrungen, etliche Beweisanträge und die Detailgenauigkeit der Kammer hatten das Staatsschutzverfahren ebenso in die Länge gezogen wie die Corona-Pandemie.
Mitteilung der Polizei zum Angriff
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