Der Stierschädel bleibt dem Sprecher zufolge amputiert. »Das gibt es ja auch bei Kühen, dass ihnen die Hörner so gekürzt werden, dass sie sich beim Füttern nicht stoßen«, sagte Sprecher Anton Goll.
Markus Lüpertz nehme es gelassen. Er habe schließlich schon beim Modellieren eine leise Vorahnung gehabt, dass er mit der Kunst hier zu weit gegangen sei. Das Keramikteil wurde mit der Trennscheibe eines Winkelschleifers abgetrennt. »Das Horn ist gesichert - für alle Fälle«, so Goll. Theoretisch könnte es irgendwann wieder angebracht werden.
Der Stierschädel ist im Werk »Die Mauer von Uruk« an der Haltestelle Ettlinger Tor. Es ist Teil des Projektes »Genesis«. Mit dem Zyklus von 14 monumentalen Keramik-Reliefs an sieben unterirdischen Haltestellen interpretiert der in Karlsruhe lebende Künstler die Schöpfungsgeschichte auf seine Art. »Genesis« wurde Ende April enthüllt.
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