STEIN AM RHEIN. Nationalfeiertag in der Schweiz. Das heißt bei den Eidgenossen am 1. August feiern bis tief in die Nacht und feuern bis hoch hinauf auf die Berggipfel. Dann ist rund um die Alpen Silvester im Hochsommer und es leuchten Tausende von Höhenfeuern. Doch dieses Jahr war alles anders.
Die Behörden aller Kantone haben zwar kein Feier- aber doch ein totales Feuerverbot landesweit ausgesprochen. Auch in unserem Nachbarland ist es so trocken wie seit 100 Jahren nicht mehr. Nur 1923 gab es eine ähnliche Trockenheit. Die Pegel von Seen erreichen historische Tiefststände, die Brandgefahr, vor allem in den Wäldern, ist extrem hoch, warnt das Bundesamt. Den Schweizern ist es bei hohen Geldbußen verboten, im Freien zu grillen: »Das Grillieren ist auf den Gasgrill im Garten beschränkt.« Auch sonst dürfen keine Feuer angezündet sowie keine Zigarettenkippen weggeworfen werden.
Für den Nationalfeiertag bedeutete dies, dass keine Feuerwerkskörper abgebrannt werden durften. Ein herber Schlag für die Feierwütigen und ein wirtschaftliches Desaster für die eidgenössischen Feuerwerksfabriken. Ein großes Feuerverbot gab es zuletzt im Hitzesommer 2003. Auch das Steigenlassen von Himmelslaternen ist jetzt ebenfalls untersagt worden. Allerorts wurden die Großfeuerwerke abgesagt.
Eine Ausnahme machte das Grenzstädtchen Stein am Rhein. In dem historischen Ort durfte unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen das traditionelle Spezialfeuerwerk am Flussufer abgebrannt werden. Während im Kreis Konstanz schwere Unwetter niedergingen, blieb der westliche Bodensee vom Gewitterfolgen verschont. Das zwanzigminütige Spektakel lockte daher mehrere Zehntausende Schaulustige aus beiden Ländern an den Grenzfluss. (GEA)