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Airbus-Betriebsrat bangt um Arbeitsplätze

Rund 11 000 Airbus-Beschäftigte arbeiten in Bayern, Württemberg und Bremen an Militärflugzeugen und Satelliten. Weil Aufträge ausbleiben, plant Airbus harte Einschnitte. Betriebsrat und IG Metall erwarten von der Bundesregierung jetzt eine wichtige Entscheidung.

München (dpa/lsw) - Der Betriebsrat der Airbus-Rüstungssparte sieht den Bau von Kampfflugzeugen in Deutschland auf der Kippe. Es gehe nicht nur um einen Stellenabbau: »Die Zukunft der gesamten militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland entscheidet sich an der Frage, ob die Bundeswehr den Eurofighter oder die amerikanische F18 als Nachfolger für den Tornado kauft«, sagte Gesamtbetriebsratschef Thomas Pretzl der »Augsburger Allgemeinen« (Donnerstag).

Airbus Defence und Space beschäftigt in Manching bei Ingolstadt 5000 Mitarbeiter, in Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee und Bremen je 2000 Mitarbeiter und weitere 23 000 in Frankreich, Spanien und England. Weil das Auftragsbuch seit drei Jahren schrumpft, verhandelt Spartenchef Dirk Hoke mit dem Betriebsrat jetzt über ein hartes Sparpaket. Ein Stellenabbau sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Unternehmenssprecher.

Die Bundesregierung - mit Abstand wichtigster Kunde im Rüstungsgeschäft von Airbus - hat Aufträge verschoben und prüft nun, ob sie die alten Tornado-Kampfflieger durch 90 Eurofighter oder durch F18-Kampfflugzeuge von Boeing ersetzen will. Die Entscheidung wird bis März erwartet. Die Airbus-Raumfahrtsparte leidet zudem unter der Flaute des Satellitenmarkts, in dem sie Marktführer ist.

Die Debatte über den Kauf des US-Fliegers F18 komme aus der Bundesluftwaffe und der CDU/CSU, sagte der Ingolstädter IG-Metall-Chef Bernhard Stiedl am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Aber die F18 gefährde die Arbeitsplätze in Manching und darüber hinaus auch den Bau des von Deutschland und Frankreich gemeinsam geplanten Eurofighter-Nachfolger FCAS, weil Ingenieurskompetenzen in Deutschland wegbrechen würden. Auch beim Airbus-Hubschrauberbauer Eurocopter wanderten Ingenieursleistungen von Donauwörth nach Frankreich.

Airbus-Mitteilung