Nach Angaben aus Vorstandskreisen vom Freitag rechtfertigte der baden-württembergische Co-Landesvorsitzende Spaniel seine Teilnahme an der Demo vor dem Bundesvorstand unter anderem mit dem Argument, er habe dort vor Ort den Schaden für die AfD begrenzen wollen.
Da erst bei der nächsten Sitzung über Maßnahmen - etwa eine Ämtersperre - entschieden werden soll, könnte sich Spaniel theoretisch bei dem baden-württembergischen Parteitag am 15. und 16. Februar in Böblingen erneut um ein Amt im Landesvorstand bewerben.
Auf dem Parteitag drohen Kampfkandidaturen um den Landesvorsitz im Südwesten. Im Landesvorstand tobt ein Machtkampf zwischen Spaniel, der in der Vergangenheit immer wieder die Nähe zum völkisch-nationalistischen Flügel von Rechtsaußen Björn Höcke suchte, und Landeschef Bernd Gögel, der als eher gemäßigt gilt.
Im Zuge der Debatte über die von einem WDR-Kinderchor gesungene umstrittene »Umweltsau-Satire« hatte der AfD-Rechtsaußen Stefan Räpple am vergangenen Wochenende zu der Demo gegen den SWR aufgerufen. Dabei wurde in Richtung der Mitarbeiter in den SWR-Büros gerufen: »Wir werden sie aus ihren Redaktionsstuben vertreiben!«
Gögel sagte der dpa, Spaniel sei in Baden-Baden mit Menschen aufgetreten, die auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD stehen oder aus der Partei ausgeschlossen wurden, wie etwa Doris von Sayn-Wittgenstein, die Ex-AfD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein. »Ich halte das Auftreten für einen Landesvorsitzenden für nicht angebracht«, sagte Gögel.