Unter anderem hatten die früheren AfD-Abgeordneten Stefan Räpple und Wolfgang Gedeon mit ihrem Rauswurf aus dem Landtag Ende 2018 für einen Eklat gesorgt. Zudem war Sänze im selben Jahr Landtagspräsidentin Muhterem Aras scharf angegangen und hat ihr wegen ihrer türkischen Wurzeln das Recht abgesprochen, sich zur Judenverfolgung in der Nazizeit zu äußern.
Sänze hatte Mitte August beklagt, er finde seine neue Fraktion viel zu angepasst und stromlinienförmig. »Wenn wir kompatibel zur CDU sind, braucht man uns nicht mehr«, hatte Sänze der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Unter den Neuzugängen in der Fraktion seien »Beginner und Jugendliche«, die erst die Realitäten erkennen müssten. Dabei müsse die AfD-Fraktion wieder mehr klare Kante zeigen, um sich abzugrenzen vom Rest.
Gögel gilt als eher gemäßigt innerhalb der AfD. Er war als Spitzenkandidat seiner Partei in den Landtagswahlkampf gezogen. Sein Gegenspieler Sänze hingegen wird dem völkisch-nationalen Lager zugeordnet. Gögel setzte sich mit einer klaren Mehrheit gegen den bisherigen Fraktionsvize Sänze bei der Wahl des Fraktionschefs durch. Er hatte zu Beginn der laufenden Legislaturperiode versprochen, die Arbeit der Fraktion professionalisieren zu wollen und eine andere Art des Umgangs im Parlament zu pflegen. Die Abgeordneten verhalten sich bislang deutlich zurückhaltender als in den vergangenen Jahren.
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