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Abschuss der Nager? Hauk will Bibern auf den Pelz rücken

Ein Biber in einem überfluteten Naturschutzgebiet bei Bechingen
Ein Biber ist in einem überfluteten Naturschutzgebiet bei Bechingen unterwegs. Foto: Thomas Warnack/dpa/Archivbild
Ein Biber ist in einem überfluteten Naturschutzgebiet bei Bechingen unterwegs. Foto: Thomas Warnack/dpa/Archivbild

STUTTGART. Weil sie immer mehr werden und Schäden in der Natur anrichten, will Agrarminister Peter Hauk (CDU) ein härteres Vorgehen gegen Biber im Land prüfen. »Dort, wo der Biber massive Schäden verursacht, brauchen wir Lösungen, die den Landwirten und den Kommunen weiterhelfen«, sagte Hauk der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. »Dazu gehört auch die Entnahme von Bibern durch die Jägerschaft, falls es keine anderen Möglichkeit gibt.« Es gehe darum, die Biberschäden auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Der Biber nehme entlang der Fluss- und Bachläufe nahezu landesweit stark zu, sagte Hauk. »Besonders gravierend ist die Situation an der Grenze zu Bayern.« Noch in diesem Jahr soll deshalb ein Modellprojekt starten. Damit soll nach Angaben des Ministeriums ausgelotet werden, wie Jäger helfen können, die Biberpopulation zu kontrollieren. Man gehe von einer zweijährigen Laufzeit bis 2022 aus. »Der Projektauftrag an die Regierungspräsidien befindet sich derzeit in der Abstimmung mit dem Umweltministerium«, sagte Hauk. »Eine Rückmeldung von dort liegt uns bislang noch nicht vor.«

Das Agrarministerium geht derzeit von mindestens 6000 Bibern im Land aus, pro Jahr würden es bis zu einem Drittel mehr. Bislang brauche man für den Abschuss im Einzelfall eine Ausnahmegenehmigung nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Hauk hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, nach Empfehlung des Wildtierberichts ähnliche Regeln wie in Bayern testen zu wollen, wo die Hürden für den Biber-Abschuss niedriger sind. Es dauere so lange mit dem Projekt, weil viele Akteure beteiligt seien und man sich etwa mit Jägern und Landkreisen abstimmen müsse, sagte seine Sprecherin. (dpa)