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60 Weihnachtsmarkt-Buden in Stuttgart dürfen bleiben

Der Weihnachtsmarkt ist zwar abgesagt. 60 Buden dürfen aber bleiben und werden in der Innenstadt verteilt

Für die Beschicker heißt es: aufbauen, abbauen, dann wieder aufbauen.  FOTO: PIECHOWSKI/LICHTGUT
Für die Beschicker heißt es: aufbauen, abbauen, dann wieder aufbauen. Foto: PIECHOWSKI/LICHTGUT
Für die Beschicker heißt es: aufbauen, abbauen, dann wieder aufbauen.
Foto: PIECHOWSKI/LICHTGUT

STUTTGART. Es weihnachtet nun doch ein bisschen. Die Stadt habe sich lange überlegt, wie man den Schaustellern helfen könne, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper bei der Eröffnung der Glanzlichter am Mittwochabend. Mit Geld? Um die Folgen des kurzfristig abgesagten Weihnachtsmarktes zu mildern, um die Kosten für Abbau und Aufbau, für bestellte Waren zu decken. Darüber wird noch diskutiert werden. Mehrere Fraktionen haben die Verwaltung bereits aufgefordert, die Schausteller zu entschädigen. Doch die Stadt hatte noch eine andere Idee: Man will 60 Buden in der Innenstadt verteilen. Wirtschaftsbürgermeister Thomas Fuhrmann hat mit den Schaustellervertretern im Rathaus das Prozedere ausgetüftelt.

- Wie wird entschieden?

Von der Unteren Königstraße über den Königsbau, Kirchstraße, Marktplatz bis zum Unteren Ende der Tübinger Straße sollen die Buden aufgestellt werden. Am nächsten Mittwoch, 1. Dezember, soll es losgehen. Wie werden die Beschicker ausgesucht? »Bis heute geht die Bewerbungsfrist«, sagt Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbands Südwest, »am Wochenende im Rathaus werden dann die Plätze verlost.«

Wie viele Kollegen sich bewerben, könne er noch nicht abschätzen, sagt Roschmann. Rund die Hälfte der 190 für den Weihnachtsmarkt vorgesehenen Stände boten Essen und Getränke an. Sie fallen aber heraus: Es darf nichts verkauft werden, was am Stand verzehrt werden kann. Das heißt, kein Langosz, kein Glühwein, dafür aber Süßwaren und Weihnachtsartikel.

- Was sagen die Einzelhändler?

Zunächst muss jetzt erst einmal abgebaut werden. Und wieder neu aufgebaut. Zum Teil auch kleiner als es auf dem Weihnachtsmarkt vorgesehen gewesen wäre. Auch ob die Dächer wieder so aufwendig dekoriert werden, ist fraglich. »Das kostet mindestens 1 000 Euro«, sagt Roschmann, »da muss man schauen, was die Kollegen machen.« Um die Motivation dürfte es da nicht zum besten bestellt sein

Bereits nachdem die Stadt Volksfest und Frühlingsfest abgesagt hatte, durften ja Schausteller ihre Buden in der Stadt aufbauen. »Das ist von den Stuttgartern gut angenommen worden«, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der städtischen Tochter Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart, verantwortlich für den Weihnachtsmarkt. Deshalb kann er sich gut vorstellen, dass das jetzt im Winter ebenfalls funktioniert.

Auch City-Manager Sven Hahn sagt: »Wenn in der Adventszeit etwas steht, was nach Weihnachten aussieht, tut das in der Summe der Stadt gut.« Und wenn man die Läden auflasse, dann könne man doch auch unter freiem Himmel Ledergürtel und gebrannte Mandeln verkaufen, da spreche nichts dagegen. Gemeinsam mit den Glanzlichtern auf dem Schlossplatz, dem Weihnachtsbaum und der neuen Beleuchtung in der Schulstraße sei das für die Stadt, die Händler und die Kulturbetriebe ein Gewinn.

- Was ist mit den Lebkuchenherzen?

»Das ist eine gute Sache«, sagt Roschmann. Er selbst bietet Süßwaren an und ist froh, die bereits georderten Waren doch noch verkaufen und seine Mitarbeiter beschäftigen zu können. Nachbestellen will er erst einmal nichts, wobei es ohnehin manche Artikel gar nicht gibt. »Lebkuchenherzen mit der Aufschrift ›Frohe Weihnachten‹ sind gar nicht erst hergestellt worden«, sagt er. Da haben die Produzenten die Absage der Weihnachtsmärkte offenbar schon kommen sehen. Laut Landesverordnung gibt es beim Außer-Haus-Verkauf und der Abholung von Speisen und Getränken ausschließlich zum Mitnehmen keine Einschränkung. (GEA)